Entspannung am Leverkusener RheinuferEin Hauch von Frühling in Hitdorf

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Angelika und Michael Erdmann haben sich ihre Klappstühle mit ans Hitdorfer Rheinufer gebracht.

Angelika und Michael Erdmann haben sich ihre Klappstühle mit ans Hitdorfer Rheinufer gebracht.

Leverkusen – Spazierengehen, Fahrradfahren und die Sonne genießen: Das stand bei vielen Leverkusenerinnen und Leverkusenern am Wochenende auf dem Plan. Die Hitdorfer Rheinpromenade war dabei besonders beliebt. Den Krieg in der Ukraine und die hohen Inzidenzen behielten allerdings viele trotz des schönen Wetters im Hinterkopf.

Leuchtend gelbe Narzissen, Wiesen voller Gänseblümchen, Gänse und Enten auf dem Rhein: Die Hitdorfer Promenade bot am Wochenende viel Grund zur Freude. Auch für Angelika und Michael Erdmann: Mit Decken, Sonnenbrillen und Klappstühlen hatte es sich das Ehepaar auf einer Wiese mit Rheinblick gemütlich gemacht. „Wir wohnen in Rheindorf und kommen gerne hierher.“ So richtig entspannen konnten die beiden allerdings nicht. „Das Schreckliche, was im Moment auf der Welt passiert, hat man immer im Hinterkopf“, sagt Manfred Erdmann.

Die Krisen im Hinterkopf

„Man hätte es nicht für möglich gehalten, dass ein solcher Krieg in Europa nochmal möglich ist. Da wird einem erst bewusst, wie privilegiert wir hier in den letzten Jahren gelebt haben.“ Um sich von den negativen Neuigkeiten abzulenken, hat sich das Ehepaar an den Rhein gesetzt. „Wir möchten die Sonne genießen, solange sie da ist. Man kann sich ja nicht im Keller verkriechen“, sagt Angelika Erdmann. „Wir wollen einfach mal für ein paar Stunden den Kopf frei bekommen.“

Das Hitdorfer Rheinufer lockt an einem sonnigen Wochenende nicht nur Bewohner des Stadtteils zum Spaziergang.

Das Hitdorfer Rheinufer lockt an einem sonnigen Wochenende nicht nur Bewohner des Stadtteils zum Spaziergang.

Auch Hanane und Ibrahim waren am Wochenende mit ihrer Tochter an der Rheinpromenade unterwegs. Die kleine Familie hatte es sich im Schatten eines Baumes gemütlich gemacht, um sich von ihrer Radtour zu erholen. „Gleich wollen wir noch zum Wasserspielplatz nach Monheim fahren“, erzählt Hanane. Sie versucht, trotz der schlechten Nachrichten die Ruhe zu bewahren. „Sobald die Sonne draußen ist, vergisst man so einiges. Man möchte einfach mal abschalten.“

Direkt am Ufer des Rheins hatten sich Eugen und Lisa mit ihren Kindern versammelt, um ebenfalls eine kleine Pause von ihrer Radtour zu machen. „Wir sind froh, dass wir mit den Kindern endlich wieder raus gehen und das Wetter genießen können“, sagt er. „So können wir den Kopf mal freibekommen und hängen nicht die ganze Zeit vor dem Fernseher“, stimmt Lisa ihm zu. „Das ist eine wirklich willkommene Abwechslung.“

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Doch nicht nur Leverkusener hatten sich an der Rheinpromenade versammelt: Das Ehepaar Bolte ist extra aus Hattingen angereist, um den Ausblick auf Rhein bei Hitdorf zu genießen. „Wir haben diesen Ort vor ein paar Jahren entdeckt und fahren seitdem immer wieder mit dem Motorrad hierher“, erzählt er. Sogar zwei Klappstühle haben die beiden eingepackt, um es sich am Rhein gemütlich zu machen. „Die Sonne macht alles erträglicher und wir können für ein paar Stunden abschalten. Man erwischt sich dennoch immer wieder dabei, wie man aufs Handy schaut, um Nachrichten zu lesen.“ Insbesondere die steigenden Corona-Neuinfektionen bereiten ihm Sorgen. „Ich kann nicht verstehen, warum die Politik jetzt die Maßnahmen lockern möchte. Wir werden trotzdem weiterhin im Supermarkt Masken tragen und aufpassen.“