Freiherr-vom-SteinSo wird das Leverkusener Gymnasium für G9 ausgebaut

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Hier soll der Anbau hinkommen.

Leverkusen – Gerade erst sind die letzten Flutschäden beseitigt, da kommen die Neubaupläne für das Schlebuscher Freiherr-vom-Stein-Gymnasium auf den Tisch. Beschlossen wurde die Erweiterung bereits 2018, als Reaktion auf die Wiedereinführung des Abiturs nach 13 Schuljahren – so muss ab 2025 an der Schule Platz für einen zusätzlichen Jahrgang bereitstehen. Außerdem haben die mittlerweile knapp 20 Jahre alten Container endgültig ausgedient und sollen nun wirklich abgerissen werden.

Derzeit liegen die Baupläne vor und wurden bereits im Schulausschuss umfassend gelobt. „Ich bin schon eine Weile weg von der Schule, aber ich kann sagen: Das ist wirklich wichtig, dass hier etwas passiert“, sagt der pensionierte Lehrer Bernhard Marewski (CDU).Mitte September befassen sich noch der Bau- und der Finanzausschuss sowie die Bezirksvertretung III mit den Plänen, bevor der Stadtrat sie am 26. September beschließen kann. Ein Überblick.

Der Ergänzungsbau

Die alten Container sollen abgerissen werden, dafür entsteht ein freistehender, zweigeschossiger Neubau entlang der Grundstücksgrenze zur benachbarten Kita. Dieser soll ein „Erprobungsstufenzentrum“ in der modernen Cluster-Bauweise beherbergen.

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Die Container sollen abgerissen werden.

Die Klassenstufen fünf und sechs sollen komplett hier unterkommen, für beide werden je fünf Klassenräume um eine gemeinsam „Lernmitte“ angelegt. Jedes Cluster wird ergänzt durch mehrere Differenzierungsräume, Naturwissenschaftsräume und einen Mehrzweckraum. Optisch soll die Fassaden Bezug auf die Fensterbänder des Baudenkmals nehmen.

Die Sanierung

Im Lehrerbereich im Erdgeschoss des Bestandsgebäudes wird der Sanitärbereich renoviert und ein Raum darüber im Obergeschoss für den naturwissenschaftlichen Unterricht als zweiter Chemie-Übungsraum aufgewertet.

Umweltaspekte

Der Ergänzungsbau wird als Effizienzgebäude mit Passivhauskomponenten umgesetzt. Er bekommt eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Heizung über den vorhandenen Fernwärmeanschluss als Fußbodenheizung sowie eine Fotovoltaikanlage auf dem höheren Dach mit 40 kWp. Außerdem sollen die Dächer „extensiv begrünt“ werden und als Bienenweide für die im vorigen Jahr mit dem Naturgut Ophoven aufgestellten Wildbienen-Nisthilfen dienen.

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Wegen der Lage in einem potentiellen Überschwemmungsgebiet wird auf dem ehemaligen Standort der Schulcontainer eine Flutwiese integriert, die bei Bedarf das Kanalsystem entlasten und die Mensa und das neue Gebäude vor möglichen Flutschäden schützen soll. Sie soll als Blumenwiese angelegt werden, auch werden vier Bäume als Ersatz für jene gepflanzt, die für den Neubau weichen müssen.

Der Zeitplan

Stimmt der Stadtrat dem Plan am 26. September zu, könnte im Dezember der Bauantrag bis Dezember vorliegen und im Frühjahr genehmigt sein. Darauf folgt die Ausschreibung, die im Herbst 2023 abgeschlossen sein soll. Vor den Sommerferien 2023 sollen die Schulcontainer leergezogen werden, damit diese in den Ferien abgebrochen werden können. Die fünften und sechsten Klassenstufen sollen dann zwischenzeitlich im Hauptgebäude unterkommen, dafür werden einige Oberstufenkurse in das Obergeschoss des Gebäudes Von-Diergardt-Straße 69a umziehen, das bereits von der Schule genutzt wird.

Die Kosten

Die Stadt kalkuliert aktuell mit Gesamtbaukosten von 16,4 Millionen Euro. Das beinhaltet bereits eine Preissteigerung bis zum Baubeginn von 18 Prozent und einen Risikozuschlag von 20 Prozent. Das Land NRW zahlt für den G-9-Ausbau eine Pauschale pro Schüler. „Das beläuft sich auf ungefähr 2,5 Millionen Euro“, sagt Andrea Pesch von der Stadtverwaltung. Diese Aussage führte zu Irritationen im Schulausschuss. Beim Beschluss zum Ausbau des Gymnasiums – der ebenso auch für das Wiesdorfer Lise-Meitner-Gymnasium vorliegt – habe es geheißen, dass alle Kosten, die nur den G-9-Ausbau betreffen, vom Land übernommen werden. Das soll nun im Finanzausschuss noch einmal ausführlicher diskutiert werden.