Lange Wartezeiten in PraxenHohe Nachfrage nach Grippeimpfungen in Leverkusen

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Der Schlebuscher Arzt Dr. Andreas Schnadt  impft  die Praxismitarbeiterin Tanja Walter.

Leverkusen – Nur, weil Corona den Bürgerinnen und Bürgern derzeit mehr Angst macht, ist sie nicht weg: Die Grippe. Seit September und Oktober liegen die Impfstoffe in den Praxen der Ärzteschaft vor. Knapp 22,7 Millionen Dosen sind laut Paul-Ehrlich-Institut bundesweit bereits freigegeben worden. Damit liegt der Wert deutlich höher als in den Vorjahren – wegen Corona wurde vorsorglich mehr bestellt.

Und es ist noch mehr verfügbar: „Sechs Millionen weitere Impfdosen, die das Bundesministerium für Gesundheit vorbestellt hat, werden für Mitte November erwartet und können dann von den Praxen über Apotheken bezogen werden“, schreibt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein, die auch für Leverkusen zuständig ist.

Hohe Nachfrage

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Wie viel Impfmaterial genau im Stadtgebiet bereits verteilt wurden, weiß auch die KV nicht, da der Impfstoff von den Praxen individuell bestellt wird. Fest steht: „Die Nachfrage ist deutlich höher als in den Vorjahren, was wenig überraschend ist, zumal die Politik das »Impfen für alle« ausgerufen hat“, erklärt die Vereinigung und räumt ein, dass es in den Praxen „zu größeren Problemen“ führe. Aber trotz der erhöhten Nachfrage sieht die KV keine Probleme mit den organisatorischen Abläufen vor Ort, allerdings könnten sich natürlich die Wartezeiten verlängern, „denn die Ressourcen sind endlich“.

Ängsten, dass die Grippeimpfung das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, erhöhen soll, tritt das Robert-Koch-Institut (RKI) entschieden entgegen: „Es liegen bislang keine Hinweise dazu vor, dass Grippe-Impfungen das Risiko erhöhen. Dem RKI ist auch kein physiologischer Mechanismus bekannt, der einen solchen Einfluss plausibel erklären könnte“, heißt es auf der Webseite.

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Ob die Grippesaison dieses Jahr anders ablaufen wird? Da sich das Krankheitsgeschehen vor allem in den Monaten Januar/Februar abspiele, lasse sich jetzt „keine seriöse Vorhersage treffen“, schreibt die Kassenärztliche Vereinigung. „Wir hoffen natürlich, dass durch die höhere Zahl an Geimpften weniger Erkrankte zu verzeichnen sind. Das wäre vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie auch sehr wichtig, um die Belastung der Praxen zumindest an dieser Stelle zu verringern.“

Auch die Stadt Leverkusen hofft, dass durch die Hygienemaßnahmen, die vor Corona schützen sollen, auch die Zahl der Influenzaerkrankungen niedrig bleibe, so Ariane Czerwon. Noch seien dem Leverkusener Gesundheitsamt bislang keine Influenzafälle gemeldet worden, erklärt die Stadtsprecherin. Für die Mitarbeitenden der städtischen Altenheime will die Stadt Impfstoffe demnächst noch zusätzlich reservieren.