Interview mit Ellen Lorentz„Warum verkauft sich Leverkusen nicht besser?“

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Autorin Ellen Lorentz

Leverkusen – Warum haben Sie den Tourenführer geschrieben?

Als wir nach Leverkusen umgezogen sind, wollten mein Mann und ich unsere neue Heimat kennenlernen und sind jedes Wochenende zu Fuß unterwegs gewesen. Einen Reiseführer gab es jedoch nicht und die Informationen waren eher dürftig. Da habe ich eine Tourenführer einfach selbst geschrieben.

Was gefällt Ihnen besonders an der Stadt?

Oft habe ich mich bei unseren Touren gefragt: Warum sagen so viele Menschen, dass Leverkusen hässlich sei? Es gibt so viele schöne Ecken. Besonders gut gefallen mir jedoch die Kolonien. Ich bin selbst in so einer Siedlung in Frankfurt groß geworden. Dort ist jedoch der Fehler gemacht worden, diese Häuser abzureißen. Das ist Gott sei Dank in Leverkusen nicht passiert. Da hat die Stadt einen richtigen Schatz der Wirtschaftshistorie, den sie meiner Meinung nach aber viel zu wenig hervorhebt. Ich frage mich, warum verkauft sich die Stadt nicht besser? Das war auch eine Motivation für den Stadtführer.

Rathaus in Einkaufszentrum

Was mögen sie nicht an der Stadt?

Schade finde ich, dass die Stadt mit ihrem Rathaus in ein Einkaufszentrum gezogen ist. Ein Rathaus hat doch für die Bürger einen identitätsstiftenden Sinn und das hat man einfach in der Wiesdorfer Innenstadt aufgegeben.

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Und dennoch singen Sie ein Loblied auf die Stadt?

Auf jeden Fall. Nehmen wir zum Beispiel die Fahrradwege. Wenn man aus dem Grauen aus Köln kommt, ist das hier einfach nur wunderbar. In dem Reiseführer gibt es ja nicht nur Touren zu Fuß, sondern auch mit dem Rad. Da hat Leverkusen jede Menge zu bieten. Ich bin ständig mit dem Rad unterwegs. Wenn man entlang der Flüsse oder durchs Grüne radelt, lässt sich schnell ein Stück Entspannung in den Alltag integrieren.