Versuchte VergewaltigungLeverkusener versuchte, Frauen in seine Wohnung zu zerren

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LEV REWE

Auf dem Parkplatz des Rewe an der Nobelstraße soll der Angeklagte eine Frau angesprochen haben und versucht haben, sie von dort in seine Wohnung zu zerren  (Im Bild die Einfahrt an der Carl-Leverkus-Straße). 

Leverkusen – Es klingt wie das Schreckensszenario einer jeden Frau: Ein 53-Jähriger aus Leverkusen hat auf offener Straße versucht, Frauen in seine Wohnung zu zerren, um sie zu mutmaßlich zu vergewaltigen. Am Freitag hat der Prozess am Landgericht Köln begonnen.

Der Angeklagte ist seit November in der psychiatrischen Klinik in Langenfeld untergebracht. Und so geht es am Gericht auch um seine psychische Erkrankung und wie man jemanden bestraft, der „schuldunfähig“ sei, wie es in der Anklage heißt.

Prozess 1305 Leverkusen

Der Angeklagte mit dem Dolmetscher und seiner Verteidigerin.

Konkret wird dem Angeklagten aus Wiesdorf versuchte Vergewaltigung in vier Fällen vorgeworfen. Am 15. Mai letztes Jahres soll er eine Frau, die den Parkplatz des Rewe-Supermarktes an der Nobelstraße verließ, angesprochen haben: Ob sie Deutsche sei? Dann klammerte er sich an sie und zerrte sie weiter, die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er sie in seine nahe gelegene Wohnung bringen wollte, um „gegen ihren Willen sexuelle Handlungen“ an ihr vorzunehmen. Passanten sollen aufmerksam geworden sein, er ließ von ihr ab.

Ähnliches Muster

Das Muster wiederholte sich. Das zweite Mal soll er am Fußgängerweg an der Nobelstraße eine Frau angesprochen haben und sie von hinten umklammert haben, er soll versucht haben, sie hochzuheben. Wieder sei ein Passant auf die Hilferufe aufmerksam geworden, dem Zeugen gelang es, den Angeklagten wegzuschubsen. Fünf Monate später und nur einige Meter weiter soll der 53-Jährige einer Frau von hinten an den Oberkörper gefasst haben, erneut konnte sich die Frau mithilfe eines Passanten befreien und in eine Bäckerei um die Ecke flüchten. Dann traf es eine Minderjährige: Anfang November soll der Wiesdorfer versucht haben, ein 13-jähriges Mädchenin Richtung seiner Wohnung zu zerren.

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Zu dem Vorwurf der versuchten Vergewaltigung kommt die Anklage der versuchten Körperverletzung: Einen Passanten soll der Angeklagte bei einem Hilfeversuch geschlagen haben.

Ein Unbekannter ist der Mann nicht: Bereits im April gab es ein Verfahren vor dem Amtsgericht in Opladen, dem 53-Jährigen wurde dort vorgeworfen, einen Nachbarn mit dem Messer bedroht zu haben. Nun wird am Landgericht geprüft, wie man mit diesem weiteren Vorwurf umgeht und ob man das Verfahren nicht an den bestehenden Prozess anhängt. Die Staatsanwältin formuliert am Freitag jedenfalls deutlich: Der Angeklagte sei „für die Allgemeinheit gefährlich“. Vorgesehen sind fünf weitere Prozesstermine, Ende Juni soll das Urteil fallen.