Kooperation mit der PolizeiLeverkusens Ordnungshüter fahren ab sofort Streife

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Janina Blättler und Jascha Klaus arbeiten jetzt mit der Polizei. Uwe Jacob (2.v.l.) und Uwe Richrath (4.v.l.) haben es beschlossen.

Janina Blättler und Jascha Klaus arbeiten jetzt mit der Polizei. Uwe Jacob (2.v.l.) und Uwe Richrath (4.v.l.) haben es beschlossen.

Leverkusen – „Wir sind halt rund um die Uhr erreichbar“, erklärt Uwe Jacob grinsend. Dass auch in Zukunft bei der „110“ mehr Anrufe eingehen als beim städtischen Ordnungsamt, ist dem Kölner Polizeipräsidenten bewusst.

Dabei kann ab sofort genauso gut die Stadt informiert werden, wenn im Ruhegebiet eine Party gefeiert wird und die Kinder nicht schlafen können. Oder wenn sich eine Schlägerei vor einer Gaststätte anbahnt. Oder wenn in öffentlichen Parks die Grillsaison eröffnet wird. Oder, oder.

Denn die Ordnungshüter der Stadt fahren nun gemeinsam mit der Polizei Streife. „Die Leverkusener verlangen nach mehr Sicherheit“, meint Oberbürgermeister Uwe Richrath. Die Zusammenarbeit sei die logische Folge. Während Polizisten Festnahmen oder Durchsuchungen durchführen können, dürfen Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes Strafgelder verhängen und Bars schließen, wenn ein Abend eskaliert.

Kompetenzen bündeln

Die Kompetenzen also sollen gebündelt werden, Richraths Motto für das Projekt lautet „Prävention durch Präsenz“: „Mit der Umstellung auf private Sicherheitsdienste wollten wir vor allem Geld sparen. Die Zusammenarbeit mit der Polizei hat jetzt eine ganz neue, bessere Qualität. Polizei und Ordnungsamt dürfen deutlich mehr eingreifen.“

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Die Kooperation wird automatisch verlängert, mit ihr werden neun neue Arbeitsstellen geschaffen. Angeführt wird das Team von Dr. Michael Rudersdorf. Der 42-Jährige arbeitet seit 2008 in der Stadtverwaltung, vor zwei Jahren übernahm er die Leitung des Bereichs.

„Bis jetzt waren wir nur ausnahmsweise im Außendienst unterwegs, jetzt sind wir das immer.“ Für ihn ist die Kooperation etwas völlig neues, auch wenn er sich an der erfolgreichen Zusammenarbeit von Polizei und Stadt in Köln orientieren kann.

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„Ich habe noch nie einen kommunalen Ordnungsdienst gegründet“, erklärt er – und setzt neben gebündelten Informationen von Polizei, Stadt und Bürgern vor allem auf das Prinzip Lernen. Er will mit seinen Mitarbeitern verschiedene Arbeitsweisen ausprobieren, um möglichst nah am Stadtgeschehen zu sein. Um Verbrechen zu verhindern, bevor sie begangen werden.

Unter der Woche sind die gemeinsamen Streifenwagen von acht Uhr morgens bis zehn Uhr abends unterwegs, am Wochenende sogar bis zwei Uhr nachts. „Das ist allerdings noch flexibel“, erklärt Rudersdorf: „Wir werden uns anpassen, wenn größere Events anstehen. Und: Wir wollen unberechenbar sein.“

Richrath lobt den Einsatz

Janina Blättler arbeitet beim Ordnungsamt – und ist seit September gemeinsam mit der Polizei unterwegs: „Ich habe sofort wahrgenommen, dass es einen ganz anderen Eindruck macht, wenn man in einem Polizeiauto unterwegs ist.“

Richrath lobt den Einsatz seiner neuen Mitarbeiter, die im Schichtdienst für Sicherheit in der Stadt sorgen: „Ich habe großen Respekt vor jungen Leuten, die sich bis zwei Uhr nachts in den Dienst der Sache stellen.“ Bis Ende des Jahres soll der private Sicherheitsdienst vollständig abgelöst werden. Geplant ist eine zentrale Nummer für Hinweise bei der Stadtverwaltung. Auch wenn sie die „110“ kaum verdrängen wird.