Nach der Explosion in LeverkusenErste Fragerunde für Betroffene

Lesezeit 2 Minuten
EXPLOSION_SONDERMUELLVERBRENNUNG_RLE_Leverkusen072720__3

Nachbarn und andere Betroffene sollen heute, Donnerstag, 6. Januar, ab 18 Uhr mit Currenta und Gutachter Christian Jochum diskutieren.

Leverkusen – Zunächst sollte es die Bürgerhalle in Wiesdorf sein, dann ging es wegen Corona nur im Netz: Am heutigen Donnerstagabend tagt erstmals der „Begleitkreis“, ein Gremium für Nachbarn und sonstige Betroffene der Explosion in Bürrig. Ins Leben gerufen hat ihn Christian Jochum. Der Professor ist Störfall-Experte und von der Bezirksregierung in Absprache mit Currenta zum weiteren Gutachter bestellt worden. Er soll vor allem untersuchen, ob die Betreiber bei ihrem schwunghaften Import von Sondermüll technische Fehler machen, von denen einer zur Katastrophe mit sieben Toten geführt hat.

Immo Filzek hat Jochums Einladung jedoch nicht angenommen. Mit Gründen: Angesichts der bisherigen Informationspolitik der früheren Bayer-Tochter Currenta hat er keine Hoffnung, als von der Explosion betroffener Anwohner irgendeine Art von Einfluss auf die Dinge nehmen zu können, die ihm wichtig sind: Denn ihm schwant, dass die nachweislich gefährliche Anlage den Betrieb ohne wesentliche Änderungen wieder aufnehmen wird. Dafür, dass nicht einmal Dinge verändert werden müssen, die heute nicht mehr erlaubt sind, sei die 110 000-Volt-Leitung über dem Sondermüllofen ein Beispiel: Nichts deutet derzeit darauf hin, dass sie abgebaut werden muss, obwohl ein herabhängendes Kabel die Löscharbeiten über Stunden behinderte.

Das könnte Sie auch interessieren:

Laut Currenta sollen im Begleitkreis Betroffene früh Fragen stellen können und „ihr Wissen in die Planungen für die Wiederinbetriebnahme“ einbringen.