Postgelände WiesdorfIn Leverkusen entsteht bis 2033 ein neues Büroquartier

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Eine Computer-Visualisierung zeigt einen begrünten Innenhof zwischen Hochhäusern, über den Passanten spazieren.

So etwa soll das Postgelände in Wiesdorf nach dem Siegerentwurf des Architekturbüros Ferdinand Heide aus Frankfurt am Ende aussehen.

Die politischen Gremien in Leverkusen sollen jetzt einem Bebauungsplanentwurf für das Gebiet zwischen Bahnhof Mitte und City zustimmen. Geplant ist ein neues Büroquartier.

Seit Jahren ist bei diesem Projekt im Stadtzentrum schon Geduld gefragt – und das wird so weitergehen. Ursprünglich war von einem Baubeginn zwischen dem Europaring und dem Bahngelände in Leverkusen-Mitte Ende 2020 die Rede gewesen, das geplante Hotel sollte jetzt längst in Betrieb sein. Doch das dürfte damals schon unrealistisch gewesen sein. Nun soll schnell Baurecht geschaffen werden, damit das Vorhaben in drei Abschnitten bis Ende 2033 verwirklicht werden kann. 

Insgesamt soll das Ensemble aus mehreren siebenstöckigen Bürogebäuden, zwei markanten, 16 Geschosse zählenden Hochhäusern, einem Hotel mit 189 Zimmern, Tiefgaragen, begrünten Innenhöfen, Dach- und Fassadengrün bestehen. Das Neubauvolumen auf der 1,4 Hektar großen Fläche soll eine Bruttogrundfläche von 56.000 Quadratmetern umfassen. Eine Investition von rund 150 Millionen Euro – so die Kalkulation im Jahr 2019.

Postgelände Wiesdorf: Planung von 2019 wenig verändert

Dafür sollen die bisherigen Postgebäude südlich von WGL-Verwaltung und Jobagentur abgerissen, der Sendemast der Telekom und ein benachbartes Technikgebäude dazu müssen umbaut werden. Bisher ist die 2019 vorgestellte Entwurfsplanung, die aus einem Planungswettbewerb hervorgegangen ist, den das Frankfurter Büro Ferdinand Heide gewann, nur wenig modifiziert worden. 

Blick aus dem WGL-Verwaltungsgebäude auf das Postgelände in Wiesdorf, das neu bebaut werden soll.

Investor Gerd Esser darf das Post­ge­lände in Wiesdorf bebauen. (Archivbild)

So wird eine geplante Brücke für Fußgänger und Radfahrer vom Postgelände hinüber zur City C ein Stück weit südlicher gebaut werden müssen, wo in Höhe der Musikschule jetzt bereits ein veraltetes und nicht barrierefreies Bauwerk den Europaring überspannt. Überhaupt wird das neue Quartier vom Fahrzeugverkehr nicht mehr über Rathenaustraße und Busbahnhof angefahren, sondern mit einer beampelten Kreuzung an den Europaring angeschlossen. 

Bauträger verbindliche Fristen gesetzt

Der vorhabenbezogene Bebauungsplan kommt jetzt zur Vorberatung in die politischen Gremien, Aufstellung und öffentliche Auslegung sollen am 12. Dezember vom Stadtrat beschlossen werden. Als verbindliche Fristen für den Träger des Bauvorhabens, die „Gevi Leverkusen Projekt 1 GmbH“ unter Geschäftsführer Gerd Esser, sind festgelegt, dass ein Bauantrag spätestens 18 Monate nach Wirksamwerden des Bebauungsplanes gestellt werden muss, der Baubeginn zwölf Monate nach Baugenehmigung zu erfolgen und die Fertigstellung nur weitere drei Jahre betragen darf.

Auf drei Bauabschnitte verteilt, soll das Bauvorhaben dann in den Jahren 2029, 2031 und 2033 fertiggestellt sein, zur Herrichtung der Freianlagen werden zwölf weitere Monate Schonfrist gewährt. Und auch das soll rechtlich klar geregelt sein: Der Bauträger verpflichtet sich verbindlich, das Gesamtvorhaben komplett umzusetzen.

Sex-freie Zone am Bahnhof Mitte

Zwar werden auch kleinere Geschäftseinheiten von maximal 400 Quadratmetern und insgesamt höchstens 1600 Quadratmetern in dem neuen Quartier in Bahnhofsnähe möglich sein, doch will die Stadt Leverkusen auch unmissverständlich regeln, was sie dort keinesfalls sehen will: Spielhallen und spielhallenähnliche Vergnügungsstätten, Casinos, Sexkinos, Striptease-Lokale, Swingerclubs, Flatrate-Bordelle, Video-/Peepshows und vergleichbare Vergnügungsstätten sowie Einzelhandelsbetriebe aus dem Bereich Erotik sind nicht zulässig.