Kommentar zur Rolle rückwärtsIn Rheindorf wurde eine Chance vertan

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Der Rheindorfer Platz

  • Nach zwei Jahren Planung wurde beschlossen, dass der Rheindorfer Platz so bleiben soll, wie er ist.
  • Das ist alles ordentlich in die Hose gegangen, kommentiert unser Autor Bert Gerhards.

Leverkusen – Wenn Politik die Kunst des Kompromisses ist, dann ist das Vorhaben, den freudlosen Rheindorfer Platz mit einem Umbau aufzuwerten, kompromisslos in die Hose gegangen. Erst werden hochtrabende Pläne von Landschaftsarchitekten präsentiert und dann wieder eingesackt, weil die dermaßen beglückte Bürgerschaft nicht sogleich in Jubel ausbricht.

Nun ist Rheindorf mitunter ein schwieriges Pflaster und vor allem im altangestammten Süden des Stadtteils geht es gern emotional engagiert zur Sache. Hier wird Politik schon etwas hemdsärmeliger ausgetragen, kann man so den Eindruck gewinnen.

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Doch kam der Versuch, die Rheindorfer selbst von Verbesserungsmöglichkeiten zu überzeugen, spät – da war der Widerstand schon geschürt. Noch ehe die Pläne überall im Stadtteil bekannt waren, hob das Gemaule bereits an, das sich – vor allem von Geschäftsinhabern gefördert – zum Bürgerbegehren zu mausern drohte.

So wird nun eingepackt, alles beim Alten belassen und damit bei der denkbar schlechtesten Lösung: einem öden asphaltierten Parkplatz, der nur an wenigen Tagen im Jahr mit etwas Volksbelustigung belebt wird. Schön für Rheindorf, wenn wenigstens die Grünzone um die frühere Kiesgrube an der Netzestraße nun aufgewertet werden soll. Der zentrale Platz an der Wupperstraße aber bleibt, was er seit vielen Jahren ist: Eine graue, öde Nutzfläche, autogerecht, aber nicht als Aufenthaltsort für Menschen geeignet. Eine vertane Chance!