WaldweihnachtsmarktSelbstgemachtes auf Gut Landscheid mit sozialem Gewissen

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Bei Aiga Gartmann von der Elterninitiative Rasselbande konnten Käufer selbst den Preis für Gebasteltes bestimmen.

Bei Aiga Gartmann von der Elterninitiative Rasselbande konnten Käufer selbst den Preis für Gebasteltes bestimmen.

Burscheid – Einen Tag vor Heiligabend schienen viele noch auf der Suche nach dem perfekten Weihnachtsgeschenk zu sein: Das Waldweihnachtsdorf auf Gut Landscheid wimmelte nur so von Besuchern. Von den Parkplätzen am Hotel bis zur Hauptstraße parkten die Autos am Straßenrand, kein Platz blieb frei. Mit dem ehemaligen Rittersitz im Hintergrund lockten die Standbetreiber. Ein auf die Wand der Scheune projiziertes Bild der Besitzer Marietta und Kurt Lammert lud die Besucher dazu ein, zu schlendern und stöbern.

Wie in vergangenen Jahren kommt der gesamte Erlös den ausstellenden Kindergärten, Kindertagesstätten und Vereinen der Region zugute. Und: Wer sich am Stand des Guts Landscheid eine Wurst, Waffel oder Portion Grünkohl gönnte, konnte ebenfalls sicher sein, dass das Geld an die Aussteller gespendet wird.

Selbstgemachtes für die Kita

Die Mütter Svenja Markus und Sonja Schulze verkauften am liebevoll dekorierten Stand der Witzheldener Kindertagesstätte Kunterbunt allerhand Selbstgemachtes. Schulzes kandierte Walnüsse waren im Nu vergriffen, Markus hatte vorab Heidelbeer- und Apfelkompott gekocht. Verschiedene Salz- und Zuckersorten, Marmeladen und Liköre hatten die Eltern und Großeltern der Kindergartenkinder selbst gemacht.

Auch genähte Anhänger für den Tannenbaum verkauften sich gut. „Wir haben schon vergangenes Jahr hier auf dem Weihnachtsmarkt Geld gesammelt und so ein Spielhaus für die Kinder mitfinanziert“, so Markus. Wofür das Geld dieses Mal verwendet wird, sei noch unklar. Darüber werde man im Frühjahr entscheiden.

Tim Wischnewski teilte Suppe aus.

Tim Wischnewski teilte Suppe aus.

Zum ersten Mal stattete Sarah Twardon dem Markt einen Besuch ab. „Hier gibt es wirklich sehr viel Selbstgemachtes, das finde ich gut. Es ist alles sehr schön geschmückt“, sagte sie. Noch habe sie nicht alles gesehen. Doch vor den selbst gestrickten Mützen, Haarbändern und Handschuhen der beiden Burscheiderinnen Margit und Marie, die ihren Nachnamen nicht nennen wollen, blieb sie stehen. Mehrere Mützen schafften es in ihren Einkaufsbeutel.

Schon mit sechs Jahren Stricken gelernt

„Die bunten Farben des Haarbands passen wirklich sehr gut zu ihren schwarzen Locken“, sagte Verkäuferin Margit im Hintergrund zu einer neuen Kundin. Mit ihrer Tochter Marie verkauft sie inzwischen seit fünf Jahren Selbstgestricktes. „Wir sind süchtig nach Stricken“, gab Tochter Marie zu. An einer Mütze aus Alpaka- oder Merinowolle arbeiten sie etwa sechs Stunden. Die Muster entstehen dabei aus eigenen Ideen, ab und zu lasse sich Margit auch im Internet inspirieren. „Es macht einfach Spaß und ist Meditation für mich“, erzählte sie.

Margit und Marie verkauften Selbstgestricktes

Margit und Marie verkauften Selbstgestricktes

Schon mit elf Jahren habe sie Tochter Marie das Stricken beigebracht. Damals sei das noch nicht cool genug gewesen, erzählte Marie. Doch jetzt würde sie von ihren Freunden sogar dafür beneidet, so handwerklich begabt zu sein. Einen Teil der Einnahmen, die sie mit ihrem Stand erwirtschaften, wollen die beiden an das Frauenhaus in Leverkusen spenden.

Katzen in verschiedensten Varianten

Ebenfalls einen privaten Stand betrieb die Leichlingerin Christa Jung. Ihr Lieblingsmotiv: Katzen. In den verschiedensten Formen. Einmal schaut eine Katze den Besucher aus einer pinken Brille an, ein anderes Mal hat die Künstlerin eine ihrer eigenen Katzen detailgetreu gemalt. Auch Weihnachtskarten und Kunstdrucke verkauft sie an ihrem Stand. Ein Motiv, das normalerweise immer gut ankommt: Die Silhouette der evangelischen Kirche Witzhelden, ausgefüllt mit typischen Motiven wie dem Wasserturm, dem Wappen und Obstbäumen.