53. LeppeabendEngelskirchener Karnevalisten feierten sich warm

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Kunterbunt kostümierte Jecke leißen sich von den zahlreichen Darbietungen begeistern.

Das Dorfgemeinschaftshaus Dö-Stie-Bu war am Samstagabend proppenvoll mit Jecken.

Volle Hütte und super Stimmung beim 53. Leppeabend im Dorfgemeinschaftshaus Dö-Stie-Bu.

„Auf dem Dorf zu feiern, ist einfach am schönsten“, sagte Janika Reif von der KG Närrische Oberberger bei ihrer Ansage des Tanzkorps Rot-Weiß. Die hatten das bis auf den letzten Platz gefüllte Dorfgemeinschaftshaus zum Auftakt des inzwischen 53. Leppeabends so in Schwung gebracht, dass sie erst nach zwei Zugaben von der Bühne durften. Präsident Heinz Scherer schloss gleich eine Rakete an: „Rrraaa-täng.“

„Kölsche Leeder op klassisch“ präsentierte der Ratinger Opernsänger Norbert Conrads und verzauberte sein Publikum mit einem Potpourri aus Karnevals- und Stimmungsliedern der letzten 75 Jahre. „Keiner hätte mir den Abschied als Präsident so versüßen können“, freute sich Heinz Scherer, der dieses Amt in den letzten 46 Jahren ausgeübt und den „Leppeabend auf Dö-Stie-Bu“ zu einer Legende gemacht hat.

Das ist eine der besten Sessionen, die wir jemals hatten.
Paul Remmel, Kommandant

Noch vor dem Ausmarsch der Torwache Ründeroth musste deren „Metermännchen“ eine Deckenplatte richten, die während des wilden Tanzes der Männergruppe aus dem Rahmen gerutscht war. Zwischendurch machten Prinz Christoph III. und seine Prinzessin Conny vom Ründerother Karnevalsverein mit Gefolge und der Tanzgruppe „Aggerperlen“ ihre Aufwartung, ebenso legte das Dreigestirn der KG Närrische Oberberger mit Prinz Tim I., Bauer Adi und Jungfrau Sissi einen fetzigen Auftritt aufs Parkett.

„Das ist eine der besten Sessionen, die wir jemals hatten“, freute sich ein strahlender Paul Remmel, der die „Schlossgarde Rittmeister Rutger von Quadt zu Alsbach“ kommandierte. Diese Tänzer nutzten die Raumhöhe ebenfalls bis auf den letzten Millimeter, sodass ihr Mariechen hernach auch wieder die Decke schließen musste. Einen bejubelten Auftritt hatten die Sound-Trompeter aus Bonn-Buschdorf, langjährige Gäste des Leppeabends, die das Publikum überhaupt nicht mehr von der Bühne lassen wollte.

Letztendlich machten sie aber doch Platz für das Engelskirchener VfL-Ballett, das den Gästen mit Cancan in rasendem Tempo und unglaublichen Spagat-Sprüngen den Atem nahm. Etwas ruhiger ließen es die „Omas vom KKL“ angehen, die mit ihren Handtaschen vom Ableben ihrer ungeliebten Ehemänner erzählten. Gemeinsam mit dem rein weiblichen Elferrat dankten sie ihrem zu Tränen gerührten „Papa“ Heinz Scherer mit einem umgetexteten Millowitsch-Lied „Ding Lieblingswöötsche heiß KKL!“

Nach dem Auftritt des KKL-Männerballetts, der Krönung eines jeden Leppeabends, verlas Tänzer Sven Scherer die von ihm selbst gedichtete Geschichte des Leppekarnevals, in dem sein Vater Heinz als zweiter Präsident seit 1977 eine zentrale Rolle spielte. Er kündigte an, diese Arbeit fortführen zu wollen: „Dinge Fußstapfen sin jroß – hoffentlich schaffe ich dat bloß.“ Gemeinsam mit Heinz Scherer verabschiedete sich auch Tina Hansen von ihrem Amt als Zeremonienmeisterin – mit der von ihr selbst gesungenen KKL-Hymne.