Abriss und Neubau in LindlarAldi schafft Fakten nach jahrelangem Streit um Standort

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Aldi-Symbol

Aldi-Süd-Fir­men­schild. (Archivbild) 

Lindlar – Der Aldi-Markt im Ortsteil Altenlinde öffnet am Samstag, 23. April vorerst zum letzten Mal. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, wird das Gebäude Altenlinde 49a nächste Woche abgerissen und durch einen Neubau ersetzt.  Wie lange soll der Umbau dauern, was geschieht mit den Mitarbeitenden und warum ist auch das Lindlarer Rathaus über diese Entwicklung überrascht? Fragen und Antworten im Überblick. 

Was ist genau vorgesehen?

Das im Jahr 2000 errichtete Gebäude soll durch einen etwas größeren Bau mit zeitgemäßer Technik ersetzt werden, so der Discounter. Die Neueröffnung ist für November 2022 geplant. Zur Höhe der Baukosten am Standort Altenlinde will sich der Discounter nicht äußern.

ALDI SÜD Filiale_Lindlar

So soll die neue Filiale von Aldi-Süd in Lindlar aussehen. 

Den Kundinnen und Kunden würden damit künftig rund 800 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung stehen − rund 70 Quadratmeter mehr als am alten Standort. Große Fensterflächen sollen viel Tageslicht einlassen, auch die Raumhöhe soll höher sein als im jetzigen Gebäude. Auf dem Parkplatz sollen zudem zwei Elektro-Zapfsäulen mit 44 KW Ladeleistung installiert werden. Im Eingangsbereich der neuen Filiale in Altenlinde sind Obst und Gemüse sowie Frischfleisch und Fisch vorgesehen. Das Angebot an Brot, Brötchen und Gebäck soll mit regionalen Backwaren von „Felders Engelsbäckerei“ aus Engelskirchen ergänzt werden.

Welche Vorgeschichte gibt es?

Mit der Entscheidung für den bisherigen Standort Altenlinde endet ein jahrelanges Hickhack. Die Entscheidung für den bisherigen Standort Altenlinde dürfte auch damit zusammenhängen, dass direkt nebenan ein großes Neubaugebiet entsteht. Bereits im Jahr 2005 wollte Aldi in Altenlinde seinen Markt auf rund 950 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitern, die Politik lehnte dies ab. Dann begann der Discounter mit der Suche nach einem neuen Standort. Lindlar-West war zwischenzeitlich im Gespräch. 2019/2020 wollte Aldi eine Fläche am Kirschbäumchen, in direkter Nachbarschaft zum Lidl-Markt, kaufen.

Aldi -Lindlar

Aldi-Filiale in Lindlar-Altenlinde. (Archivbild) 

Doch erneut machten Politik und Verwaltung dem Discounter einen Strich durch die Rechnung. Die gemeindeeigene Bau- und Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft BGW erwarb stattdessen die Grundstücke. Die offizielle Begründung der BGW: Ziel des Grundstückskaufs sei es, in Altenlinde eine städtebauliche Entwicklung im Sinne der Gemeinde umzusetzen. Der Bereich habe eine prägende Funktion für den Ortseingang von Lindlar, so die BGW-Geschäftsführung.

aldi-pläne-2010

So sahen die Pläne für den Aldi-Neubau 2010 aus, der nie verwirklicht wurde.

Aldi bestätigte auf Nachfrage, dass man die Suche nach einem alternativen Standort gestoppt habe. „Nun konzentrieren wir uns erst einmal darauf, die bestehende, in Lindlar sehr beliebte Filiale zu modernisieren“, so das Unternehmen.

Was sagt die Gemeinde Lindlar?

Dass Aldi seinen Markt in Altenlinde komplett abreißt und durch einen Neubau ersetzt, kommt offenbar auch für die Verwaltung überraschend. „Uns als Gemeindeverwaltung ist hierzu bisher nur bekannt, dass Aldi seit schon längerer Zeit eine gewisse Erweiterung und eine Modernisierung des Standorts in Altenlinde geplant hat“, so Bürgermeister Dr. Georg Ludwig auf Anfrage unserer Zeitung.

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Über einen kompletten Abriss und Neubau lägen der Verwaltung bisher keine Informationen vor, so Ludwig.

Was geschieht mit den Mitarbeitenden?

17 Aldi-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit in Lindlar beschäftigt, während der Bauphase sollen sie nach Angaben des Unternehmens in anderen Filialen eingesetzt werden.