Katholiken feiernBergneustädter Stephanuskirche wird 100 Jahre alt

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Blick auf eine Kirche, die von einigen Wohnhäusern umringt ist.

Am 19. August 1923 wurde die Kirche St. Stephanus in Bergneustadt geweiht.

Ein Doppelkonzert und ein Festgottesdienst mit Kölns Stadtdechant Robert Kleine sind die Höhepunkte des Kirchenjubiläums in Bergneustadt. 

Für die Katholiken entlang der Dörpse bedeutet der 19. August 1923 eine Sensation: Einen Steinwurf vom Stadtzentrum entfernt weihen sie damals, nach gut einjähriger Bauzeit, ihre Kirche ein. Zuvor sind sie fast 350 Jahre lang ohne eigenes Gotteshaus gewesen, nachdem die bis dahin katholische Gemeinde ab 1566 der Lehre Luthers gefolgt ist.

Doch durch die Industriealisierung sind seit dem 19. Jahrhundert zahlreiche katholische Arbeiter nach Bergneustadt gekommen, die immer größer werdende Gemeinde wünscht sich endlich eine richtige Kirche. Mitten in der Inflation der Zwanzigerjahre dreht der Deutsch-Amerikaner Stephan Wolfgarten jenseits des Atlantiks erfolgreich die Spendentrommel für den Bergneustädter Kirchbau, der im Sommer 1922 tatsächlich beginnt. Wolfgarten wird der erste Gemeindepfarrer und zum Dank erhält das Gebäude seinen Namen – in dieser Woche vor genau 100 Jahren wird St. Stephanus zum Zentrum katholischen Glaubens.

Kirchenjubiläum Bergneustadt: Orgel trifft Sopranistin Manuela Meyer

Das Jubiläum der Kirchweihe wird fünf Tage lang gefeiert. Am heutigen Mittwoch feiert Kreisdechant Christoph Bersch die Heilige Messe mit aktuellen und ehemaligen Priestern von St. Stephanus, beteiligt ist auch die Kolpingsfamilie. Nach der Messe am morgigen Donnerstag um 9 Uhr steht das traditionelle Donnerstags-Frühstück ganz im Zeichen des Jahrestags.

Weiter geht es am Freitag, 18. August: Um 19 Uhr, gestalten der katholische Kirchenchor Bergneustadt und die evangelische Kantorei Bergneustadt in der Stephanuskirche gemeinsam einen sogenannten Evensong – einen abendlichen Gottesdienst, bei dem englische und deutsche Chormusik im Mittelpunkt stehen. Die musikalische Leitung hat Frank Hasch. Einen Tag später, am Samstag, 19. August, diesmal um 20 Uhr, begleitet Hasch auf der Orgel die Sopranistin Manuela Meyer, die künstlerisch in Oper, Operette und Musical zu Hause ist und verschiedene Stilrichtungen mit nach Bergneustadt bringt.

Höhepunkt ist der Festgottesdienst am Sonntag, 20. August, um 10 Uhr, zu dem der Kölner Stadtdechant Monsignore Robert Kleine erwartet wird. Im Anschluss wollen die Gläubigen den Grill anwerfen und auf ihre Kirche anstoßen. Bereits am vergangenen Sonntag hat der Ortsausschuss um Karl-Werner Taphorn eine mit vielen historischen Fotos gespickte Zeitleiste in der Kirche aufgehängt, die an die wichtigsten Meilensteine aus 100 Jahren rund um St. Stephanus erinnert und eine sehenswerte Kulisse für die Jubiläumsfeier bietet.