Besonders schwere BrandstiftungImbiss-Explosion beschäftigt das Landgericht erneut

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Symbolbild

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Köln/Bergneustadt – Zwölfeinhalb Jahre ist es her, dass im Bergneustädter Stadtteil Hackenberg ein Imbiss abgebrannt ist. Am 23. März 2009 hatte es in dem Laden eine Benzinexplosion gegeben. Dabei wurde der Imbiss völlig verwüstet. Die Verpuffung war so stark, dass sich in einer im ersten Stockwerk gelegenen Wohnung im benachbarten Mietshaus der Holzfußboden um zehn Zentimeter gehoben haben soll. Auch Fenster gingen durch die Druckwelle zu Bruch, Scherben sollen noch in 35 Metern Entfernung vom Tatort gefunden worden sein.

Seit Donnerstag steht nun ein 53 Jahre alter Mann wegen besonders schwerer Brandstiftung vor dem Kölner Landgericht. Laut Staatsanwaltschaft soll er den von seiner Mutter gepachteten Imbiss absichtlich in Brand gesteckt haben, um so eine Versicherungsprämie in Höhe von 80 000 Euro zu erhalten. Gegen 0.10 Uhr am Tattag soll der 53-Jährige rund fünf Liter Benzin „großzügig über das Mobiliar der Imbissbude“ geschüttet und entzündet haben, so die Anklage. Zuvor habe er einen Kanister und 10 Liter Benzin im Handelshof gekauft. Zum Motiv heißt es in der Anklage, die Geschäfte seien schlecht gelaufen. Der Mann habe den Laden erst im November 2008 übernommen und von der Mutter gepachtet. Der Angeklagte teilte über seine Verteidiger mit, dass er zu den Vorwürfen schweigen will.

Bereits im Oktober 2019 hatte das Landgericht einen Anlauf gestartet, den Fall zu verhandeln und eine rechtsstaatswidrige Verfahrensverzögerung festgestellt. Woran die Verzögerung lag, wurde nicht bekannt. Das Gericht hatte da schon eine Einstellung des Verfahrens angeregt, was die Staatsanwaltschaft ablehnte.

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Nach der Anklageverlesung unternahm die Verteidigung im Rechtsgespräch erneut den Versuch, das Verfahren wegen der Verzögerung einstellen zu lassen. Dem habe sich die Staatsanwaltschaft nicht vollends verschlossen, wie der Vorsitzende das nichtöffentliche Gespräch zusammenfasste. Der Prozess wird aber zunächst fortgesetzt.