Edmund SchiefelingTafel soll an ehemaligen Engelskirchener Bürgermeister erinnern

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Edmund Schiefeling war nach dem Zweiten Weltkrieg Bürgermeister, vorher Journalist und Verleger.

Edmund Schiefeling war nach dem Zweiten Weltkrieg Bürgermeister, vorher Journalist und Verleger.

Engelskirchen – Edmund Schiefeling soll in Engelskirchen eine Gedenktafel bekommen. Ein entsprechender Antrag steht auf der Tagesordnung des Gemeinderates, der am Mittwoch tagt. Die Initiative geht von Nachkommen des früheren Engelskirchener Bürgermeisters, Verlegers und Journalisten Schiefeling (1882–1947) aus. Zehn Enkelinnen und Enkel seien mit dem Vorschlag an die Gemeinde herangetreten, sagt Stefan Lukas, einer von ihnen.

Ihnen schwebt eine Bronzetafel mit einer kurzen Beschreibung Edmund Schiefelings vor. Ein QR-Code soll darüber hinaus auf eine Internetseite verweisen, die dann eine tiefer gehende Beschäftigung mit der Person Edmund Schiefeling und seiner Geschichte ermöglicht.

Website soll sich an verschiedene Zielgruppen richten

„Die ist das Kernstück des Ganzen“, so Lukas, „mit ihr wollen wir verschiedene Zielgruppen ansprechen.“ So sollen sich dort Texte finden, die sich an Erwachsene richten, aber auch solche, die altersgerecht aufbereitet sind für Kinder und Jugendliche. Stefan Lukas kann sich dafür auch eine Zusammenarbeit mit Engelskirchener Schulen vorstellen, auch um sicherzustellen, dass der jeweils altersgerecht Ton getroffen wird.

Den Schiefeling-Nachkommen gehe es nicht darum, eine konkrete politische Aussage zu aktuellen Fragen zu formulieren, sagt Stefan Lukas. „Wir wollen einfach die Lebensgeschichte von Edmund Schiefeling fundiert erzählen, und daraus soll jeder die Schlüsse für sein persönliches Leben ziehen.“ Welche? Schüler könnten sich bestenfalls ermuntert fühlen, dem Außenseiter in der Klasse beizustehen, nennt Stefan Lukas ein Beispiel, oder ein Angestellter bietet einem Kollegen, der über Ausländer herzieht, Paroli.

Chefredakteur der „Bergischen Wacht“

Edmund Schiefeling hatte sich u.a. als Chefredakteur der „Bergischen Wacht“ schon in der Zeit der Weimarer Republik immer wieder mit den Feinden der Demokratie von links und rechts angelegt, später von der Redaktion an der Leppestraße gegen den Aufstieg der Nationalsozialisten angeschrieben und wurde daraufhin von Schlägertypen in SA-Uniformen bedroht, zusammengeschlagen, mehrfach inhaftiert, unter anderem drei Tage im KZ Kemna bei Wuppertal festgehalten.

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Wenn der Rat am Mittwoch grünes Licht gibt, wollen die Nachfahren in die konkrete Umsetzung einsteigen. Sämtliche entstehenden Kosten, heißt es in der Eingabe, würden die Antragsteller tragen. (sül)