Flohmarkt nach Corona-LockerungIn Bergneustadt wird getrödelt – am Samstag wieder

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Mit Abstand der schönste Trödelmarkt: Veranstalter Michael Hiller desinfiziert Hände und erklärt die Verhaltensregeln.

Mit Abstand der schönste Trödelmarkt: Veranstalter Michael Hiller desinfiziert Hände und erklärt die Verhaltensregeln.

Bergneustadt – Für Michael Hiller stand fest: „Beim ersten Markt nach drei Monaten bin ich auf jeden Fall dabei.“ Jetzt desinfiziert der Nümbrechter Veranstalter von Trödelmärkten fleißig Besucherhände, er steht auf dem Parkplatz am Rewe-Markt in Bergneustadt. Sofort nach der jüngsten Lockerung der Corona-Schutzverordnung hat Hiller den Markt am Sonntag klargemacht. Dort heißt es dann: „Zugang nur mit Maske“.

Oberberger zeigen viel Disziplin

Hiller freut sich über das disziplinierte Verhalten der Oberberger. Mit Handzählern werden Kommende und Gehende erfasst. „Höchstens 580 Personen dürfen auf das Gelände“, erklärt der Organisator. Eine halbe Stunde nach Eröffnung zählt er 382 Leute und ist zufrieden, denn die erste Welle ist durch: Mehr als 1000 haben den Platz bereits wieder verlassen. Der Markt sei etwas kleiner als üblich, schildert Hiller. Doch sei es kein Problem gewesen, in nur einer Woche rund 70 Aussteller zu mobilisieren: „Sie warten schon so lange darauf, dass endlich wieder Flohmärkte stattfinden.“

Sandra und Jörg Fischer aus Meinerzhagen haben sich für den Markt bereits angemeldet, als dieser noch gar nicht gestattet war. Die Hobbytrödler freuen sich über den respektvollen Umgang: „Wir nehmen Rücksicht und die Leute nehmen Rücksicht – das passt.“ Für die beiden ist es der erste Markt in diesem Jahr und sie verkaufen gut: „Besser geht natürlich immer“, sagt Sandra Fischer lachend. Ihr Mann zeigt Miriam Dolenga aus Köln eine Küchenwaage. Das Alter schätzt er auf mindestens 80 Jahre. Daneben steht ein Telefon aus den 1960ern: „Mit einem Analogadapter funktioniert das sogar noch.“ Dolenga entscheidet sich schließlich für eine Holzschatulle: „Ich glaube, die verwende ich als Deko.“

Alles, was zu Hause übrig ist

Auch Jennifer Steiner, ebenfalls aus Meinerzhagen, hat kurzfristig reagiert und spontan einen Platz reserviert. Sie hält die Stellung am Stand, während Mann und Sohn auf Stöbertour gehen: „Das macht Spaß und wenn andere Leute ihre Freude an ausrangierten Sachen haben, ist das einfach schön. Es ist schade, dass so vieles weggeworfen wird.“

Anita und Detlef Hoffstadt aus Lindlar haben ebenfalls lange auf ihren ersten Flohmarkt in diesem Jahr gewartet: „Wer drei Kinder hat, hat viel übrig.“ Bunt ist ihr Sortiment von Schmuck über Spielzeug, Kleidung und Gebrauchsdingen bis zu Handys und Computerteilen – „alles, was zu Hause übrig bleibt“.

Der nächste Flohmarkt von Grote und Hiller findet am kommenden Samstag am früheren Handelshof im Becketal von 11 bis 17 Uhr statt, eine Woche später bei Kaufland in Dieringhausen zur selben Zeit.