GeheimniskrämerSonderschau auf Schloss Homburg beschäftigt sich mit Heimlichkeiten

Lesezeit 3 Minuten
Als Geheimniskrämer üben sich Restaurator Paul Kostial, Museumspädagogin Miriam Klein und Kulturwissenschaftlerin Silke Engel.

Als Geheimniskrämer üben sich Restaurator Paul Kostial, Museumspädagogin Miriam Klein und Kulturwissenschaftlerin Silke Engel.

Nümbrecht – Im Grunde haben wir doch alle Geheimnisse. Mehr oder minder große. Manchmal privat, manchmal beruflich umgeben wir uns mit Heimlichkeiten, die wir vielleicht, aber auch nur vielleicht, mit einem engen Vertrauten teilen. Dann gibt es die Staatsgeheimnisse, Spionage, Schmuggel und verschlüsselte Nachrichten. Das Geheimnis hat unendlich viele Facetten, die seit Donnerstag im Museum und Forum Schloss Homburg in der Sonderschau „Geheimnisse – ein menschliches Phänomen“ beleuchtet werden. Fast schon geheim verlief auch die Eröffnung: Wegen der aktuellen Corona-Zahlen wurde auf einen feierlichen Rundgang mit viel Prominenz dieses Mal verzichtet.

Die Ausstellung setzt dabei drei Schwerpunkte. In der Neuen Orangerie wird eine von der Nemetschek Stiftung in München konzipierte interaktive Wanderausstellung präsentiert. Da gibt es Hörstationen, Videos, Quizfragen und die Möglichkeit, Geheimnisse einem verlässlichen „Ohr“, zum Beispiel dem eines Pfarrers, anzuvertrauen. Man darf als Besucher natürlich vorsichtig in dieses Ohr flüstern, es würde aber auch einen kleinen Zettel mit dem Geheimnis sicher bewahren. In diesem Teil der Schau steht die Frage im Mittelpunkt: Wie gehen wir eigentlich mit Geheimnissen um? Wem vertrauen wir? Sind wir selbst vertrauenswürdig? Welche Geheimnisse umgeben uns im öffentlichen Leben, was bleibt privat?

Die neue Ausstellung im Kreismuseum Schloss Homburg dreht sich um Staatsgeheimnisse, Spionage, Schmuggel und verschlüsselte Nachrichten.

Die neue Ausstellung im Kreismuseum Schloss Homburg dreht sich um Staatsgeheimnisse, Spionage, Schmuggel und verschlüsselte Nachrichten.

Im White Cube, der nächsten Station des Rundgangs, sind die Besucher dazu eingeladen, sich auf eine Reise mitten hinein in den Kalten Krieg zu begeben. Da werden Morsezeichen gesendet, die Besucher dürfen ein Telefonat abhören und werden in Erstaunen versetzt: Denn hier wird das Geheimnis gelüftet, in welchen zum Teil höchst unerwarteten Verstecken Zigaretten geschmuggelt werden können.

Als Geheimniskrämer üben sich Restaurator Paul Kostial, Museumspädagogin Miriam Klein und Kulturwissenschaftlerin Silke Engel.

Als Geheimniskrämer üben sich Restaurator Paul Kostial, Museumspädagogin Miriam Klein und Kulturwissenschaftlerin Silke Engel.

Zahlreiche Leihgaben aus mehreren Museen wie dem Haus der Geschichte in Bonn, dem Deutschen Zollmuseum in Hamburg oder dem Deutschen Spionagemuseum in Berlin verdeutlichen anschaulich die Welt geheimer Operationen.

Die Geheimnisse, die die Besucher am Ende des Rundgangs in den Räumen des Schlosses erwartet, sollen hier jetzt allerdings noch nicht gelüftet werden. Im neu gestalteten Aktionsraum sind Exponate aus dem Depot des Museums sowie dem Archiv des Oberbergischen zu entdecken. Dabei geht es unter anderem um die Geheimnisse, die das Schloss selbst hütet, um Geheimverstecke und darum, die Besucher auch hier aktiv an der Ausstellung teilhaben zu lassen.

Die neue Ausstellung im Kreismuseum Schloss Homburg dreht sich um Staatsgeheimnisse, Spionage, Schmuggel und verschlüsselte Nachrichten.

Die neue Ausstellung im Kreismuseum Schloss Homburg dreht sich um Staatsgeheimnisse, Spionage, Schmuggel und verschlüsselte Nachrichten.

Die Sonderschau „Geheimnisse – ein menschliches Phänomen“ ist bis zum 31. Januar 2021 zu sehen. Mit Ausstellungsbeginn wurden auch die wegen Corona verkürzten Öffnungszeiten wieder ausgedehnt.

Die neue Ausstellung im Kreismuseum Schloss Homburg dreht sich um Staatsgeheimnisse, Spionage, Schmuggel und verschlüsselte Nachrichten.

Die neue Ausstellung im Kreismuseum Schloss Homburg dreht sich um Staatsgeheimnisse, Spionage, Schmuggel und verschlüsselte Nachrichten.

Seit Donnerstag ist das Museum dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Um den Ausstellungsbesuch sicher zu gestalten, gelten aber weiterhin die aktuellen Hygienemaßnahmen, wie das Tragen eines Mundschutzes ab sechs Jahren und die Einhaltung des Mindestabstands in den Räumen.