Zwischen Marienheide und GummersbachGeplanter Radweg sorgt für Diskussionen

Lesezeit 3 Minuten
Wie können Strecken für den Alltagsradverkehr besser ausgebaut werden? Diese Frage beschäftigt die Marienheider Politik. (Symbolfoto)

Wie können Strecken für den Alltagsradverkehr besser ausgebaut werden? Diese Frage beschäftigt die Marienheider Politik. (Symbolfoto)

Marienheide – Wie kann das Radverkehrsnetz zwischen Marienheide und Gummersbach ausgebaut werden, sodass ein Alltagsradweg entsteht? Mit dieser Frage beschäftigt sich schon länger die Arbeitsgruppe „Mobilität“ des seit 2020 bestehenden Klimabeirats der Gemeinde Marienheide. Im Klimaausschuss hat die Arbeitsgruppe um Frank Panno und Gerhard Mansel kürzlich ihre Ergebnisse vorgestellt sowie Maßnahmen vorgeschlagen und damit eine hitzige Diskussion ausgelöst.

Insgesamt fünf Lücken im Radverkehrsnetz zwischen Marienheide und Gummersbach hatten die Mitglieder der Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro und dem zuständigen Straßenbaulastträger Straßen NRW ausfindig gemacht. Der Lückenschluss in der Kurve zwischen den Marienheider Ortschaften Kotthausen und Kalsbach wurde dabei als besonders dringlich eingestuft und soll in den nächsten fünf Jahren angegangen werden. Genau um diese Lücke und die Baumaßnahme drehte sich die Diskussion im Ausschuss.

Kosten für Maßnahme in Kalsbach: 500.000 Euro

In der Kurve in Kalsbach ist zurzeit nur ein schmaler Bürgersteig vorhanden. Der Weg soll deshalb für Radfahrer ausgebaut werden. Um die Kurve auf eine gerade Ebene zu bringen, müsste zunächst eine Stützmauer gesetzt werden. „Die Kosten allein für diese einzelne Maßnahme in Kalsbach lägen schon bei rund 500.000 Euro. Für alle Maßnahmen auf der gesamten Radstrecke sprechen wir von Kosten im höheren sechsstelligen Bereich“, berichtete Bürgermeister Stefan Meisenberg, der das Thema aufgrund dieses riesigen Investitionsaufwands vorerst gestoppt hat. Die Kosten ständen in keinem Verhältnis zum Nutzen, so der Bürgermeister. Die Baumaßnahme in Kalsbach würde außerdem aufwendige Tiefbaumaßnahmen bedeuten.

Frank Panno aus der Arbeitsgruppe „Mobilität“ wollte sich damit nicht einfach zufrieden geben. „Der Radverkehr hat deutlich zugenommen, auch durch die E-Räder“, argumentierte er die Notwendigkeit eines sicheren Alltagsradwegs. „Bereits im April letzten Jahres hat der Klimabeirat eine Stellungnahme vorgelegt. Wir haben viele Verbesserungsvorschläge gemacht, aber es ist nichts davon angekommen“, ärgerte sich Panno. Dabei müsste die Gemeinde die Kosten für die Maßnahme nicht selbst übernehmen, sondern Straßen NRW. „Das Geld ist doch da! Warum sollen wir es nicht nutzen? Da erwarte ich mehr Engagement von der Gemeinde“, ärgerte sich Gerhard Mansel. Diskutiert wurde auch über mögliche Alternativrouten in ähnlichem Kostenrahmen, die jedoch über Privatgrundstücke führen würden und allein deshalb nicht so leicht umsetzbar wären. Ebenfalls Thema waren rot einzufärbende Flächen für Fahrradfahrer an Gefahrenstellen wie an der Einmündung zum Gewerbegebiet an der Kotthauserhöhe. Da die Einmündung bisher kein Unfallschwerpunkt sei, gestalte sich das laut Straßen NRW jedoch schwierig. „Muss denn erst einer totgefahren werden, bis eine Fläche rot eingefärbt werden darf?“, gab Mansel zu bedenken.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zumindest einen kleinen Lichtblick gab es am Ende dann aber doch noch. Das Konzept des Klimabeirats zum Alltagsradweg mit der nötigen Baumaßnahme in Kalsbach soll nun dem Bauausschuss vorgelegt werden.