Junge Gummersbacher BandLost Keys holen den Progressive Rock ins 21. Jahrhundert

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Die Schlüssel sind verloren: Jerry Ufer, Luca Verheyden, Sebastian Brock und Oliver Wichmann (v.l.).

Die Schlüssel sind verloren: Jerry Ufer, Luca Verheyden, Sebastian Brock und Oliver Wichmann (v.l.).

Gummersbach – Es ist nur ein kurzer Moment des Nachdenkens, dann sagt Jerry Ufer (20), Bassist und Sänger der Band Lost Keys, auf die Frage, was Musik für ihn bedeute, nur ein Wort. Aber mit Nachdruck: „Alles!“ Gitarrist Oliver Wichmann (19) sagt, Musik mache ihn glücklich – beim Hören, beim Spielen. Für Drummer Sebastian Brock (18) ist sie ein Ventil, um sich auszudrücken und sich vielleicht besser zu verstehen. Und Luca Verheyden (22), Gitarrist und Sänger, ist überzeugt: „Musik begleitet das Leben. Sie ist das Mittel zu allem.“

Gemeinsam mit dem Multiinstrumentalisten Jerry schreibt Luca die Songs. Diese sollen sich nicht an irgendwelchen aktuellen Strömungen orientieren, sondern ihren eigenen Weg gehen. „Wir schreiben die Musik, auf die wir ganz persönlich Bock haben. In dieser Formation, die sich im Laufe von vier Jahren herauskristallisiert hat, spielen wir nur noch eigenes Zeug“, betont Luca. Jerry fügt hinzu, dass ihnen gute Texte sehr wichtig seien. Hier fällt wieder das Wort „Ventil“. Der Bassist erläutert, die Geschichten würden oft die dunklen Seiten des Lebens ausleuchten. Gefühle, die belasten würden, könnte man sie nicht im Liedtext verarbeiten und danach damit vielleicht abschließen.

Seine Methode, Songs zu schreiben, beschreibt Jerry als „Jetzt oder nie“: Würde ich lange darüber nachdenken, käme nichts dabei heraus.“ Der Feinschliff folgt, wenn alle vier das Lied kennen und Details hinzufügen. Und letztlich passt das Stück nahtlos ins Bandgefüge, da die vier Jungs gute Freunde sind und sich bestens ergänzen.

Ihren Musikstil beschreiben die vier Jungs als einen eher ruhigen Mix aus Indie, Alternative – und Progressive Rock. Prog-Rock? Ist dieser Sound nicht ein bisschen aus der Zeit gefallen? Genesis-Stücke aus den 1970er Jahren kommen dazu in den Sinn, doch Oliver dementiert: „Prog-Rock geht immer mit der Zeit.“

Kennen gelernt haben sich die Lost Keys während ihrer Schulzeit in Gummersbach, als sie sich mit weiteren Mitgliedern als Schülerband aufstellten, Coversongs spielten und schließlich erste eigene Kompositionen auf die Beine stellten. Alle vier sind seit der Kindheit mit Instrumenten unterwegs, Jerry und Luca könnten sich vorstellen, die Musik eines Tages zum Hauptberuf zu machen.

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In dieser Konstellation gibt es die Lost Keys noch nicht gar so lange. Ihr Auftritt bei der Warehouse-Stage Mitte September motivierte deren Mitorganisator, Markus Missbrandt, die Jungs als „eine der derzeit kreativsten Bands in Oberberg“ zu bezeichnen. Ein Kompliment, das die jungen Musiker extrem freut. Sie wissen die Unterstützung der älteren Musiker zu schätzen. „Wir sind superfroh, dass wir dank Peter Even den Proberaum der Gummersbacher Musikschule nutzen dürfen“, sagt Luca.

Konzerte stehen gerade natürlich nicht an, doch auf der Website der Lost Keys gibt es einen Link zum Auftritt bei der WarehouseStage.