Mehr PhotovoltaikGummersbach prüft Flächen auf städtischen Immobilien

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Ein Solarpark steht auf eine Wiese.

Große Freiflächenanlagen möchte ein Gummersbacher Unternehmer in der Kreisstadt bauen.

Flachdach oder Satteldach? Statisch geeignet oder zu schwach? Nicht jedes Dach ist für eine Photovoltaikanlage geeignet.

Die Stadt Gummersbach möchte die Dachflächen ihrer Immobilien gerne für mehr Photovoltaik nutzen. Das berichteten am Montagabend der Technische Beigeordnete Jürgen Hefner und Klimaschutzmanager Felix Borscz im Ausschuss für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Mobilität.

Welche Immobilien in Betracht kommen, soll jetzt untersucht werden, denn nicht jedes Dach komme in Betracht, wie deutlich wurde. Themen wie Statik, Schneelast, Neigung, Alter bzw. anstehende und erforderliche Sanierung müssten dabei bedacht werden. Die Untersuchung wurde ausgeschrieben, das Land fördert die Expertise mit 90 Prozent.

Mit Mitteln des Landes aus der sogenannten Billigkeitsrichtlinie sollen auch kurzfristig Photovoltaikanlagen errichtet werden. Gummersbach bekommt aus diesem Topf 100.000 Euro. Um weitere Mittel aus dem Programm „Progress NRW“ bemüht sich die Stadt. Realisiert werden sollen Anlagen im Bauhof Rospe (PV-Anlage und Speicher) in der städtischen Kita in Dieringhausen (PV und Speicher) sowie in der städtischen Kita in Lantenbach (nur Speicher).

Hefner räumte gegenüber dieser Zeitung ein, dass man mit diesen Summen bei den zuletzt deutlich gestiegenen Preisen für Photovoltaikanlagen nicht sehr weit komme, doch man wolle in die Umsetzung kommen.

Gummersbacher Investor will groß einsteigen

Dazu würde gerne auch ein Gummersbacher Investor beitragen. Martin Metgenberg sagt im Gespräch mit dieser Zeitung, „wenn in Gummersbach und oder Wiehl Baurecht für Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) geschaffen wird, können wir unverzüglich mit der Umsetzung beginnen. Wir sind willens und in der Lage, mehrere Anlagen mit einem Stromertrag von bis zu 1.000.000 kWh pro Jahr zu errichten. Und zwar pro Anlage.“

Metgenberg sagt, dass es andere Kommunen in NRW geschafft hätten. „Warum dann nicht auch Gummersbach?“ Hefner bestätigte, dass Metgenberg sein Interesse bei der Stadt bekundet habe. Er verweist in diesem Zusammenhang aber auf die aktuelle Gesetzeslage in NRW, nach der Photovoltaikanlagen keine privilegierten Anlagen seien, die man im Außenbereich errichten dürfe. In Baden-Württemberg oder Bayern sei das anders. Die Landesregierung sei dabei, den Landesentwicklungsplan so zu ändern, dass landwirtschaftliche Flächen für solche Anlagen genutzt werden könnten, wenn diese schlecht zu bewirtschaften seien.

Ein ganz anderes Thema, das im Ausschuss immer wieder thematisiert wurde, ist die Entsiegelung von Flächen im Stadtgebiet. Die Stadt Gummersbach beabsichtigt nun vier Wendeschleifen im Gewerbegebiet Windhagen sowie den südlichen Eingang der Fußgängerzone in der Innenstadt zu entsiegeln. Die Baukosten beider Maßnahmen belaufen sich auf rund 220.000 Euro, die zu 100 Prozent gefördert werden. Klimaschutzmanager Felix Borscz sagte, dass die neue Anmutung in der Innenstadt am Anfang sicherlich ungewöhnlich, am Ende aber klimaangepasst sein werde. Und darum gehe es.