DorfmittelpunktNeue Zähne für die Dümmlinghauser Mühle

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Mühlenbauer Martin Zecher bei der Arbeit.

Mühlenbauer Martin Zecher bei der Arbeit.

Die Mühle in Dümmlinghausen ist kult. Ihre Sanierung geht so langsam auf die Zielgerade. 

 Die Restaurierung der Dümmlinghauser Mühle nimmt weiter Gestalt an. Und das nicht nur im Außenbereich, sondern vor allem im Bereich des Herzens, dem Mühlwerk.

Seit vier Wochen ist der Mühlenbauer Martin Zecher dort am Werk. Der aus der Nähe von Schwerin kommende Experte kennt sich mit Mühlen aller Art aus. Er beschäftigt sich mit der Sanierung von Wind- und Wassermühlen. Die Fertigkeit hierfür erwarb er während der 18-jährigen Tätigkeit in der Firma seines Vaters. Entsprechend froh sind die Mitglieder des Gartenbau- und Dorfgemeinschaftsvereins Dümmlinghausen Hesselbach Bernberg, mit Martin Zecher eines ausgewiesenen Fachmann am Start zu haben.

Mühle Dümmlinghausen: Eisenräder des Werks bekommen neue Zähne

Beim Termin mit dieser Zeitung am Mittwoch berichtet er, dass er Teile des Gebälks erneuert hat, ebenso die Lagerung der Wasserradwelle. Die Räder des Mühlwerks hat Zecher neu „verkämmt“. Dabei bekommen die Eisenräder des Werks neue Zähne. Und Zecher hat eine neue Riemenscheibe geliefert. Mit der Transmission, also dem historischen Riemengetriebe, soll künftig eine Schrotmühle angetrieben werden, wie der Vereinsvorsitzende Uwe Jacobs berichtet. Die neue Errungenschaft bekommen die Dümmlinghauser gespendet, was die Ehrenamtler froh stimmt.

Dass der Einbau der Teile nicht ganz einfach war, davon berichtet auch Vorstandsmitglied Bettina Kannen. Und Martin Zecher sagt, dass die Örtlichkeit in Dümmlinghausen schon etwas eng gewesen sein. Die Getreidemühle stammt aus dem Jahr 1878, wie Zecher sagt. Hatte die ursprüngliche Mühle noch ein hölzernes Wasserrad, so wurde dies später durch ein Eisenrad ersetzt. Im Bergischen Fachwerk erbaut ist das bis heute bestehende Mühlenhaus. Das ist allerdings nicht original, sondern wurde erst im Jahr 1974 errichtet, wie die Vorstandsmannschaft beim Ortstermin berichtet.

Neben dem alten Gebäude ist ein Anbau entstanden

Gleich neben dem historischen Gebäude steht nun ein moderner Anbau, der auch die Barrierefreiheit der Mühle herstellt. In dem Neubau haben Ehrenamtler viele Stunden gearbeitet, sei es für die neuen Sanitäranlagen oder die Elektroinstallation. Im ersten Obergeschoss des Altbau wurde die Decke komplett erneuert, was ebenfalls die Ehrenamtler gestemmt haben. Der Raum ist seit vielen Jahren für die unterschiedlichsten Events genutzt worden, auch für die legendären Jazz-Frühschoppen.

Ob es die in Zukunft noch einmal geben wird? Bettina Kannen würde sich freuen, und Hans-Georg Wegendt berichtet, dass er mit Musikern im Kontakt steht. Kopfzerbrechen machen dem Verein die Vandalismus- und Einbruchsschäden. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Straftaten ein Ende haben werden. Zuletzt wurde eine Kiste Bier erbeutet, das alkoholfreie Bier ließen die Täter zurück. Draußen vor der Mühle wird an der Außenanlage gearbeitet. Das überholte eiserne Mühlrad ist bereits montiert worden. Gleich gegenüber entsteht das Mühlenforum, eine halbrunde Sitzgelegenheit aus mächtigen Grauwackesteinen.

Der geplante Kinderspielplatz muss in der aktuellen Bauphase ausgespart werden. Zu sehr sind die Baukosten in die Höhe geschnellt, so dass das geplante Gesamtbudget von 460 000 Euro nicht gehalten werden kann. Mindestens 30 000 Euro fehlen. Der Eigenanteil des Vereins am Gesamtvolumen beläuft sich schon jetzt auf zehn Prozent. Die Einweihung der Mühle und der Außenanlage soll im kommenden Jahr im Rahmen des Mühlentags an Pfingsten erfolgen.