Team im Dienst der GemeindeHolper Pfarrer und seine Ehefrau gehen in den Ruhestand

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Nach fast 34 Jahren im Dienst nehmen Renate und Heiner Karnstein Abschied von der Gemeinde Holpe-Morsbach.

Nach fast 34 Jahren im Dienst nehmen Renate und Heiner Karnstein Abschied von der Gemeinde Holpe-Morsbach.

Holpe – Das erste, das Pfarrer Heiner Karnstein hervorhebt, als es um den Abschied geht, ist: „Ohne meine Frau Renate hätte ich meinen Dienst nicht tun können.“ Der 63-Jährige tritt nach fast 34 Jahren als Pfarrer der Gemeinde Holpe-Morsbach zum 1. April in den Ruhestand und wird im Juni offiziell verabschiedet.

Stets haben sich die Karnsteins als Team verstanden, das gemeinsam für die rund 2500 Mitglieder der Gemeinde in 70 Ortschaften da war, seitdem die beiden im November 1987 ihre Arbeit aufnahmen.

Probedienst in Daaden

Damals absolvierte Pfarrer Heiner Karnstein nach dem Vikariat seinen Probedienst in Daaden (Landkreis Altenkirchen). Dort wurde er von den Holpern zunächst inkognito unter die Lupe genommen, wie er sich schmunzelnd erinnert: „Eine Abordnung des Holper Presbyteriums besuchte einen Gottesdienst in Daaden – ohne, dass ich davon wusste.“ Der Seelsorger überzeugte durch seine zugewandte Art und wurde der Wunschkandidat der Holper.

Das Ehepaar Karnstein zog also nach Holpe und wurde schnell Teil der Gemeinschaft. Sie erlebten zwei Predigtstätten in Holpe und Morsbach, die sich zunächst etwas fremd waren, dann aber eng zusammenwuchsen. Auch die Ökumene habe sich, wie Renate Karnstein, die im Pfarrbüro tätig war, rückblickend sagt, zunächst „etwas klamm“ angefühlt. Das hat sich dank der Unermüdlichkeit des Paares inzwischen grundlegend geändert. Die Ökumene sei lebendig, vertrauensvoll und wertschätzend, beschreibt Renate Karnstein diese jetzt: „Wir haben die katholischen Geschwister mit dem Herzen kennengelernt. Heute ist die Zusammenarbeit superschön.“

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Pfarrer Karnstein engagierte sich in der Arbeit mit Konfirmanden und erinnert sich an kontroverse Diskussionen. Er bot Gottesdienste in Seniorenheimen an, bei denen sich die Konfessionen im Abendmahl vereinen durften, und pro Jahr gab es letztlich rund 50 Schulgottesdienste, die ökumenisch gestaltet wurden.

2008 wurde Karnstein zum stellvertretenden Superintendenten des Kirchenkreises An der Agger gewählt, zuvor war er 16 Jahre lang Vertreter des Kirchenkreises bei der Landessynode. Seine Frau, Religionslehrerin für das Gymnasium, übte ihren Beruf zwar nicht aus, doch sie engagierte sich ebenfalls als Abgeordnete bei der Synode, ist Vorsitzende des Pfarrfrauenbundes und verfasst die bundesweit erscheinenden Hefte zur Jahreslosung.

Paar ist nach Waldbröl gezogen

33 Jahre lebte das Paar im Holper Pfarrhaus, zunächst mit seinen vier Kindern, nun wieder zu zweit. Vor einigen Monaten zogen Karnsteins nach Waldbröl-Puhl um, um den Abschied von Holpe nicht zu einem zu harten Schnitt werden zu lassen, denn: „Wir haben die Zeit dort genossen, uns ungemein wohlgefühlt.“

Wer die Nachfolge von Pfarrer Karnstein antritt, steht noch nicht fest. Momentan ist Pfarrerin z.A. Silke Molnár die Ansprechpartnerin. Die offizielle Verabschiedung des Pfarrerehepaars ist geplant für den 12. Juni, ab 16 Uhr in der Morsbacher Kulturstätte.