KlimaschutzmanagerinViel zu tun in Bergneustadt

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Zu dieser Stromzapfsäule am Rathaus soll noch viele weitere Ladestationen kommen.

Zu dieser Stromzapfsäule am Rathaus soll noch viele weitere Ladestationen kommen.

Bergneustadt – Am 1. Oktober soll die neue Klimaschutzmanagerin der Stadt Bergneustadt ihre Arbeit aufnehmen. Den Namen der Fachkraft wollte Bürgermeister Matthias Thul am Mittwoch im Ausschuss für Umwelt und Zukunftsfragen noch nicht bekannt geben, nur dass sie aus einer großen Zahl von Bewerbern ausgewählt wurde und aus der Region stammt.

Sicher ist zudem, dass sie viel zu tun haben wird. In der Ausschusssitzung wurden mit der Ladeinfrastruktur für E-Autos und mit der Ausstattung öffentlicher Gebäude mit Photovoltaik zwei Themen ausführlich besprochen, die in den Aufgabenbereich der neuen Rathausexpertin fallen.

Grundlage ist das erarbeitete E-Mobilitätskonzept

Infolge eines Antrags der FDP stellte Fabian Mauksch, Vertriebstechniker der Aggerenergie, den Ausschussmitgliedern die Perspektiven und Herausforderungen der Elektromobilität in Bergneustadt vor. Grundlage ist das zusammen mit der Kreisverwaltung für ganz Oberberg erarbeitete E-Mobilitätskonzept. Der Fachmann prognostiziert, dass die Zahl der 350 in Bergneustadt gemeldeten E-Autos in den nächsten zehn Jahren exponentiell auf mehr als 10 000 ansteigen werde. Damit sei die Notwendigkeit verbunden, die Zahl der öffentlichen Ladestationen von derzeit sechs auf mehr als 50 zu erhöhen. Dazu kämen aber voraussichtlich auch mehr als 30 halböffentliche Ladepunkte auf Supermarkt- und Gastronomieparkplätzen, vor allem aber mehr als 3000 Anschlüsse an privaten Wohn- oder Gewerbeimmobilien. „85 Prozent aller Ladevorgänge finden am Wohnhaus oder am Arbeitsplatz statt“, berichtete Mauksch, und daran werde sich auch in Zukunft wenig ändern.

Photovoltaik nur dort, wo tagsüber Strom verbraucht wird

Dennoch stellt die darüber hinaus erforderliche öffentliche Infrastruktur eine Herausforderung dar: Schnellladestationen kosten bis zu 230 000 Euro. Christian Hoene (FDP) mahnte zur Eile, die Fördertöpfe seien irgendwann ausgeschöpft.

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Als zweiter Fachreferent der Aggerenergie sprach Peter Woggon vor dem Ausschuss. Der Photovoltaik-Experte betonte, dass Sonnenstrom immer wirtschaftlicher werde – aber nur, wenn man ihn selbst nutzt. Auch bei Anlagen auf öffentlichen Gebäuden könne man nicht mehr auf die Einspeisungsvergütung setzen. PV-Anlagen sollten darum nur dort eingesetzt werden, wo tagsüber Strom verbraucht wird. Also nicht auf Feuerwehrgerätehäusern, sondern auf den Schulen, die allerdings bis auf das Gymnasium schon damit ausgestattet sind.