LieferungenLindlar unterstützt Radomyschl in der Ukraine

Lesezeit 2 Minuten
dlo-georg ludwig

Pakete mit medizinischen Hilfsmitteln hat Bürgermeister Dr. Georg Ludwig in seinem Büro gelagert. 

Lindlar – Im Büro von Bürgermeister Dr. Georg Ludwig stapeln sich Kartons. Nein, es steht kein Umzug an, sondern es ist Material für die geplante Hilfslieferung in den ukrainischen Ort Radomyschl, der rund 100 Kilometer nördlich von Kiew liegt. Er ist etwa so groß wie Lindlar. Und Ludwig hat vor einiger Zeit Kontakt aufgenommen, denn auf Antrag der FDP soll es eine Städtepartnerschaft geben.

Hilfe direkt von Ort zu Ort

Lindlar sei damit eine von bundesweit 100 Kommunen, die eine Partnerschaft zu ukrainischen Städten anstreben und Hilfe von Ort zu Ort leisten, so der Bürgermeister. Ludwig hatte Kontakt mit der Engagement Global gGmbh aufgenommen, die im Auftrag der Bundesregierung Partnerschaften mit ukrainischen Kommunen vermittelt und die Radomyschl vorgeschlagen hatte.

Ein erstes Online-Treffen fand Ende Juli statt. Der Bürgermeister von Radomyschl schilderte die Situation in der Stadt, die zu dem Zeitpunkt 4000 Geflüchtete beherbergte. Verwaltung und Gesundheitswesen sind überlastet, die öffentlich Infrastruktur beeinträchtigt, konkret benötigt Radomyschl einen Schulbus, Transportfahrzeuge für das Gesundheits- und Sozialwesen, sowie Hilfsgüter in Form von Erste-Hilfe-Sets, Fieberthermometer, OP-Besteck, Defibrillatoren und Notstromaggregat.

Förderanträge an die Engagement Global gGmbH

Da Lindlar kein Budget für Unterstützungsmaßnahmen hat, startete Ludwig eine Spendenaktion. Rund 12 000 Euro kamen bisher zusammen. Zwei Förderanträge hat die Gemeinde an die Engagement Global gGmbH zur finanziellen Unterstützung für medizinische Hilfsgütern sowie die Beschaffung von gebrauchten Fahrzeugen (ein Schulbus, ein Transporter/Kastenfahrzeug, ein Mannschaftswagen) gestellt. Weitere Förderanträge seien in Vorbereitung, informiert der Bürgermeister.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Engagement Global stockt die gesammelten Spenden mit Bundesmitteln auf. Der Bürgermeister berichtete über den aktuellen Sachstand auf der jüngsten Ratssitzung und zeigte dort auch Fotos von der Situation im dortigen Krankenhaus. Das hat rund 120 Betten und ist für 35 000 Menschen zuständig. Das Hilfsmaterial, das bisher eingegangen ist, soll in den nächsten 14 Tagen nach Radomyschl geliefert werden. Weitere Hilfsmittel, insbesondere Erste-Hilfe-Sets und medizinisches Material, werden dringend benötigt. Wer entsprechende Sachspenden hat, kann sie im Rathaus abgeben. Für sein persönliches Engagement erhielt der Bürgermeister vom Gemeinderat viel Lob.