„Die Pakete sind wichtiger denn je“Ralf Herbert Puhl verteilt Geschenke für Senioren

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Paketbote: Ralf Herbert Puhl verteilt Päckchen, damit die Kirchengemeinden den Senioren eine Freude machen können.

Paketbote: Ralf Herbert Puhl verteilt Päckchen, damit die Kirchengemeinden den Senioren eine Freude machen können.

Merkausen – Ralf Herbert Puhl hat noch einmal nachgesehen: „Es ist die 68. Paketaktion der Rundschau-Altenhilfe. Das heißt, es hat schon 1952 angefangen.“ Puhl ist selbst ein Teil der Geschichte von „DIE GUTE TAT“: Schon seit mehr als vier Jahrzehnten hilft Puhl bei der Verteilung der Altenhilfe-Spendenpakete im Oberbergischen.

Jedes Paket ist 60 mal 40 mal 14 Zentimeter groß und wiegt mehr als neun Kilo. Insgesamt 6500 Pakete sind in diesem Jahr befüllt worden. Geholfen haben dabei Schülerinnen, Schüler und Soldaten der Bundeswehr in der Porzer Mudra-Kaserne. Der Inhalt wechselt von Jahr zu Jahr, weiß Ralf Herbert Puhl: „Immer aber sind es Gegenstände des täglichen Bedarfs, etwa für die Körperpflege oder mal ein Handtuch.

Enge Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden

Ein Christstollen ist dabei und alles, was man für ein komplettes Festmenü braucht.“ Gedacht sind die Gaben für ältere, oft einsame Menschen. „Wir wollen den Menschen eine Freude machen.“ In diesem Jahr sei das wichtiger denn je. Puhl ist im Hauptberuf Mitarbeiter der Diakonie im Evangelischen Kirchenkreis An der Agger, dort betreut er seit langem unter anderem die Seniorenreisen.

Den Tag, an dem er die Pakete aus Porz abholt, hat er seit langem vorbereitet. Am Vortag hat er einen Sprinter gemietet. Für Oberberg sind 135 Pakte vorgesehen. „Die passen nicht in mein Privatauto.“ Seine Tour quer durch den Kreis will er um 15.30 Uhr geschafft haben, wenn alles klappt. Die Verteilung an die Empfänger übernehmen elf Kirchengemeinden, die er am selben Tag anfährt.

Vorsitz des Sozialausschusses und Ratsmitglied der SPD

Die Gemeinden treffen die Auswahl der Empfänger, sie übernehmen Weiterleitung und Übergabe. „Das war früher einmal anders“, erinnert sich Puhl. Da habe er mit dem Bernberger Pfarrer Uwe Selbach die Pakete eigenhändig überreicht. An die Freude der Beschenkten kann er sich noch gut erinnern.

Puhl ist seit mehr als 20 Jahren in Wiehl Ratsmitglied für die SPD und amtiert als Vorsitzender des Sozialausschusses. Im Juni wurde er mit dem Silbernen Wiehltaler ausgezeichnet. Er lebt in Merkausen und freut sich darauf, dass seine Kinder bald aus der Ferne wieder in seine Nähe ziehen.

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Warum er die Rundschau-Altenhilfe seit vielen Jahren unterstützt? Die Frage überrascht ihn. Denn die Hilfe für andere ist ihm eine Selbstverständlichkeit. „Als es die DDR noch gab, haben wir Kleidungsaktionen gemacht“, erzählt Ralf Herbert Puhl. „Oder wir haben in einer Garage Butter gebunkert und verteilt, um den damaligen Butterberg abzubauen.“

Am 10. Dezember ist sein letzter Arbeitstag beim Kirchenkreis . Seinem Chef, dem Diakoniepfarrer Thomas Ruffler, hat Ralf Herbert Puhl aber schon versprochen, das Altenhilfe-Projekt auch im Ruhestand weiter zu betreuen.