Vertrag ist unterschriebenCar-Sharing in Nümbrecht startet in wenigen Wochen

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CarsharingNuembrecht

Bei der Vertragsunterzeichnung trafen sich (v.l.) Gerd Baumeister (Car & Ride Sharing Community), GWN-Geschäftsführerin Karina Tuttlies, Bürgermeister Hilko Redenius, Dr. Sandra Opitz, Jan Foerster (beide Gemeinde) und Prokjektleiterin Lorena Gran (GWN). 

Nümbrecht – Noch drei, vier  Wochen, dann kann es losgehen mit dem Car-Sharing in der Gemeinde Nümbrecht. Seit Montag ist der Vertrag unterschrieben, Gemeinde, Gemeindewerke und die Car&Ride Sharing Genossenschaft aus Overath haben sich zusammengetan, um  Carsharing auch im ländlichen Raum anzubieten und die Idee zu etablieren – „in einem ersten Schritt erst mal im Hauptort“, wie Bürgermeister Hilko Redenius betonte.

Eine große Gruppe von vielen Leuten teilt sich eine kleine Anzahl an Fahrzeugen (in Nümbrecht zunächst drei), um Geldbeutel und Umwelt zu schonen. Das ist die Grundidee hinter dem Car-Sharing. Um die Sache ans Laufen zu bekommen, steht die Gemeinde in den ersten beiden Jahren bereit, um  Kosten zu decken, falls sich zunächst nicht ausreichend Nutzerinnen und Nutzer finden sollten.

Car-Sharing auch in den Dörfern?

Die E-Autos haben ihre festen Stellplätze hinterm Rathaus, an  den Gemeindewerken und im oberen Teil  des großen Parkplatzes vor dem Park-Hotel.  Warum gleich drei Autos? Um möglichst zu verhindern, dass Interessenten frustriert abspringen, wenn sie ein paar Mal vergeblich versucht haben, ein Auto zu mieten, weil es gerade schon anderweitig vergeben war, erklärt Redenius.   Eines der  drei Fahrzeuge wird über die Genossenschaft  eigens  geleast, ein zweites wird von der  GWN zur Verfügung gestellt, und  die Gemeindeverwaltung  bringt einen Dienstwagen – ihren Elektro-Zoe von Renault – ins Angebot ein, allerdings an Werktagen erst nachmittags nach Dienstschluss und an den Wochenenden.

Bezahlbare Mobilität

Bürgermeister Redenius peilt aber eigentlich eher die gegenteilige Situation an: „Sollten wir anhand der Buchungs-App feststellen, dass drei Wagen nicht ausreichen, werden wir schnell nachsteuern.“ So oder so soll sich die Idee auch auf andere Bereiche der Gemeinde ausbreiten.  „Wir hoffen, dass die Idee auch in mehrere Dörfer getragen werden kann“, sagte GWN-Geschäftsführerin Karina Tuttlies.  Etwa zwölf Nutzer müssten sich zusammenfinden, damit die Rechnung aufgeht. Benroth könne sie sich als Standort vorstellen, sagte sie. Bürgermeister Redenius erinnerte daran, dass für das geplante Neubaugebiet in Bierenbachtal direkt zwei Car-Sharing-Parkplätze mitgeplant werden.

Gerd Baumeister von der  Car & Ride Sharing Community betonte, dass es beim Car-Sharing neben dem Umweltaspekt auch eine wichtige soziale Komponente  gebe: „Es geht auch darum, bezahlbare Mobilität bereitzustellen“ – gerade in Zeiten mit deutlich gestiegenen Energiepreisen ein Thema für eine wachsende Zahl an Menschen.

Grundgebühr, Überziehung, Rauchen

Was kostet das?

Wer das neue Angebot nutzen will, muss sich einmalig auf der Internetseite der Car & Ride Sharing Community registrieren, sich als neuer Nutzer anmelden und die App auf sein Handy laden. Das kostet einmalig 7,50 Euro.

Danach fällt eine monatliche Grundgebühr von 20 Euro an – das ist der Familiengrundbetrag mit einer fahrberechtigten Person. Jede weitere fahrberechtigte Person in der Familie zahlt 5 Euro im Monat. Der Grundbetrag entfällt vollständig für Fahrberechtigte im Alter zwischen 18 und 25 Jahren.

Als Nutzungsgebühr gibt die Car&RideSharing Community 1,50 Euro pro Buchung an. Danach fällt eine Nutzungsgebühr von 1,50 Euro pro Stunde an (wobei die Abrechnung, wie es heißt, minutengenau erfolgt). Die kilometerabhängige Gebühr beträgt 25 Cent pro Kilometer, bei Strecken über 100 Kilometern 18 Cent.

Wer das Fahrzeug 10 bis 15 Minuten zu spät abgibt, zahlt 10 Euro extra, danach 25 Euro. Rauchen im Fahrzeug kostet richtig: 2000 Euro. (sül)

Die Genossenschaft gründete sich 2019 in Marialinden. Inzwischen ist sie in fünf Kommunen im Oberbergischen, im Rheinischen-Bergischen und im Rhein-Sieg-Kreis aktiv, vier weitere sollen laut Baumeisters in diesem Sommer dazukommen.

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In Nümbrecht werden jetzt noch zwei Standort-Paten gesucht, die die drei Autos ein bisschen im Blick behalten, ab und zu mal einen Sicherheitscheck machen und sie regelmäßig innen und außen reinigen. Dafür soll es einen kleinen Bonus geben . „Das funktioniert sehr gut“, weiß Baumeister von anderen Standorten.