Nur wegen technischer StörungCorona-Inzidenz in Oberberg sank zeitweise unter 165

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Inzwischen wurden kreisweit bereits mehr als 200.000 Schnelltests durchgeführt.

Inzwischen wurden kreisweit bereits mehr als 200.000 Schnelltests durchgeführt.

Oberberg – Zu früh gehofft: Dass die Sieben-Tage-Inzidenz am Wochenende erstmals wieder knapp unter die für Schulöffnungen erforderliche Grenze von 165 rutschte, war allein einer technischen Panne geschuldet. Die Kreisverwaltung hatte das am Sonntag bereits vermutet, gestern wurde es bestätigt.

13.711 Infizierte seit Frühjahr 2020

Nach den am Samstag gemeldeten 80 neuen Fällen, war dem Landeszentrum Gesundheit am Sonntag keine einzige neue Infektion übermittelt worden. Tatsächlich aber hätten es 105 sein müssen – rückwirkend verteilt auf die letzten Tage, an denen die jeweiligen positiven Laborergebnisse eingegangen sind. Die Inzidenz schnellte damit erneut hoch auf 201,4.

Die Zahl der seit Pandemiebeginn im Frühjahr 2020 mit dem Coronavirus Infizierten beträgt aktuell 13 711. Als wieder genesen gelten 12 431, an oder mit dem Virus sind 223 Menschen gestorben.

Oberberg bleibt in NRW in der Inzidenz-Spitze

NRW-weit ist die Sieben-Tage-Inzidenz (Stand Montag 0 Uhr) derzeit nur in Leverkusen (254,7), Hagen (227,9) und Mettmann (224,5) höher. Oberbergs Nachbarn sind fast alle besser dran: Der Rheinisch-Bergische Kreis meldete gestern 114,7, Remscheid 138,3, der Märkische Kreis 134,1, und auch Olpe (190,4) kam wieder unter die 200-er Grenze. Der Rhein-Sieg-Kreis meldete 85,4 und der Kreis Altenkirchen zuletzt 151,4.

Warum sind die Werte hier weiter so hoch?

Darüber könne die Kreisverwaltung derzeit nur Vermutungen anstellen, sagt Pressesprecherin Jessica Schöler. Eine geht vom hohen Anteil an verarbeitendem Gewerbe in Oberberg aus. Mehr als 44 Prozent der Arbeitnehmer seien dort beschäftigt und könnten nicht ins Homeoffice wechseln. Im NRW-Durchschnitt seien es dagegen lediglich 22, im benachbarten Rheinisch-Bergischen Kreis auch nur 25 Prozent. In Oberberg aber wirke sich die ansteckendere britische Covid-Variante B.1.1.7 deshalb umso mehr aus.

23.130 Oberberger sind schon vollständig geimpft

Bis vergangenen Freitag wurden in Oberberg 112 250 Impfungen durchgeführt. 89 120 Bürger bekamen eine erste und 23 130 bereits die zweite Injektion. Von allen Impfungen wurden 90 760 im Gummersbacher Impfzentrum und 21 104 in den Praxen niedergelassener Ärzte verabreicht. Dort erhielten bis Freitag auch bereits 386 Personen die zweite Spritze für den kompletten Impfschutz.

Jede Woche um die 40.000 Schnelltests

Im Kreisgebiet sind bisher 155 Teststellen zugelassen (100 beauftragte Stellen und 55 Arztpraxen), in denen sich die Bürger mindestens einmal pro Woche kostenlos testen lassen können. Seit Mitte April hat die Zahl der dort durchgeführten Schnelltests spürbar angezogen. Derzeit werden jede Woche um die 40 000 Tests durchgeführt, jeder 200. Test fällt positiv aus. Insgesamt wurden bis vergangenen Donnerstag in den Testcentern bei 201 206 Proben 1075 Sars-CoV-2-Infektionen entdeckt.

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Die Luca-App ist angeschlossen

Wie angekündigt, ist das Kreisgesundheitsamt inzwischen an die Luca-App zur Identifizierung von Kontaktpersonen angebunden. Die App ermöglicht im Falle einer Covid-Infektion eine schnelle Nachverfolgung vorheriger Kontakte. Landrat Jochen Hagt hat die Oberberger aufgerufen, sich die App aufs Handy zu laden. Wer kein Handy hat, dem will der Kreis einen Luca-Chip in Form eines Schlüsselanhängers überlassen.