Arbeitseinsatz im SportheimOberberger Förderschüler halfen in Flutgebieten

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Motiviert und als Team packten die Schüler der Förderschule aus Oberberg im zerstörten Ort Schuld in der Eifel mit an.

Motiviert und als Team packten die Schüler der Förderschule aus Oberberg im zerstörten Ort Schuld in der Eifel mit an.

Vollmerhausen – Für ihre Aufräumarbeiten in der Eifel haben acht Förderschüler kürzlich den Dank und die Anerkennung des Bürgermeisters des vom Hochwasser zerstörten Ortes Schuld erhalten. Die Schüler der Abschlussklasse der Förderschule des Oberbergischen Kreises hatten sich vor zwei Wochen mit ihren Klassenlehrerinnen Nicole Stupp und Ilka Trossehl auf den Weg in die Eifel gemacht, um in Schuld bei den andauernden Aufräumarbeiten nach der Flutkatastrophe zu helfen.

Die Idee, den Schülern vor Ort die Ausmaße zu zeigen und tatkräftige Unterstützung anzubieten, hatte Nicole Stupp, nachdem sie privat vor Ort gewesen war, um ihren Onkel zu besuchen. Acht ihrer elf Schüler ließen sich für das Hilfsprojekt begeistern und packten in Schuld für zwei Tage in einem Sportheim mit an, wo sie Fliesen und Außenklinker abschlugen.

Hilfe im Sportheim

Die Gruppe zeltete im Garten des Onkels, erhielt Verpflegung beim Helferessen an der Kirche, wurde mit fehlenden Klamotten aus der Kleiderkammer ausgestattet und duschte im Duschcontainer. Im Gegenzug sorgten die Jungs dafür, dass im Sportheim ein Duschraum, eine Umkleide, zwei Außenwände und zum Großteil eine weitere Dusche von alten Fliesen und Klinker befreit wurden. „Ich habe das Gefühl, solche Projekte bringen manchmal mehr als Schule“, sagt Förderschullehrerin Nicole Stupp und bezieht sich auf den Förderschwerpunkt der emotionalen und sozialen Entwicklung. Die Schüler seien fleißig und bewegt beim Anblick des fast vollständig zerstörten Ortes gewesen und hätten ein echtes Gemeinschaftsgefühl erlebt.

Denn zu Beginn zweifelten die Lehrerinnen noch an der Machbarkeit der umfangreichen Aufgabe, die sie vor Ort gestellt bekamen. Die Schüler erlebten in der Praxis aber schnell, wie viel sie im Team leisten können, wenn jeder anpackt. Als Einsatzort für die jungen Männer hatte der Onkel bewusst das Sportheim gewählt, weil sie dort zum einen der Allgemeinheit einen Dienst erweisen konnten, da das Heim nach der Renovierung der ganzen Dorfgemeinschaft zur Verfügung stehen soll. Zum anderen wäre der Abbruch des Hilfsprojekts, falls die anfängliche Motivation schneller als erwartet nachgelassen hätte, nicht so dramatisch gewesen wie in einem Privathaushalt.

Viel Motivation bei den Beteiligten

Über fehlende Motivation konnte sich jedoch niemand beklagen. Das Mittagessen ließen die Helfer einmal sogar ausfallen, weil sie ihre Arbeit unbedingt beenden wollten und bei Abfahrt sei die Frage gestellt worden: „Wann fahren wir wieder hierhin?“ Das Engagement der Schüler wurde auch von Schulds Bürgermeister Helmut Lussi honoriert, der sich bei den Oberbergern persönlich bedankte. „Das war spannend für die Schüler. Ihnen wurde dadurch das Gefühl gegeben, dass ihre Hilfe wirklich wertgeschätzt wird“, sagt Stupp.

Die Aktion erhielt viel Rückenwind. Die Volksbank leistete monetäre Unterstützung, damit für die richtige Campingausrüstung gesorgt war, und die Eltern der Schüler waren beinahe ebenso Feuer und Flamme wie ihre Kinder, die sie nicht nur emotional unterstützten, sondern auch mit Thermodecken und den richtigen Schlafsäcken ausrüsteten.

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Ein erneuter Hilfseinsatz in Schuld ist bereits angedacht, denn die Aufräumarbeiten werden wohl noch Jahre andauern. Damit das Zelten in der kalten Jahreszeit aber nicht zur Zumutung wird, rechnen die Lehrerinnen erst zu Ostern mit einem weiteren Besuch in der Eifel.