OberbergMitarbeiter des Rettungsdienstes soll Kinderpornografie verbreitet haben

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Symbolbild Rettungsdienst

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Wipperfürth – Ein Mitarbeiter des Rettungsdienstes steht im Verdacht, kinder- und jugendpornografische Bilder und Videos heruntergeladen und weiterverbreitet zu haben.

Der Mann soll 2018 Mitglied einer WhatsApp-Gruppe gewesen sein, an der sich 58 weitere Personen beteiligten und in der insgesamt 109 „zu beanstandende Dateien“ hochgeladen wurden, wie es die Staatsanwaltschaft formuliert. Überwiegend zeigten die Aufnahmen unbekleidete Mädchen zwischen acht und 14 Jahren, die ihre Beine spreizten. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Rettungsdienstler mindestens 60 Dateien selbst empfangen hat und auch eigene Beiträge gesendet hat.

Weitere Anklage gegen Mann aus Oberberg

Der Mann lebt in Oberberg, arbeitet allerdings außerhalb und ist selbst Vater kleiner Kinder. Seit Freitag muss er sich vor dem Strafgericht in Wipperfürth den Vorwürfen stellen. Dort liegt zudem noch eine weitere Anklage gegen ihn vor. 2020 soll er mit seinem Smartphone während der Arbeit mehrere sogenannte „Teen-Sex-Seiten“ im Internet besucht haben.

Zum Prozessauftakt räumte der Mann scheibchenweise das ein, was die Staatsanwaltschaft ihm sicher nachzuweisen glaubt. Den Link zum Gruppenchat habe er von einem ihm damals Unbekannten erhalten. Nach zwei Tagen Mitgliedschaft habe er diese Gruppe verlassen und sämtliche Dateien gelöscht.

Angeklagter behauptet, Arbeitskollege hätte nach einschlägigen Dateien gesucht

Daten-Protokolle legen laut den Ermittlern der Kriminalpolizei allerdings nahe, dass der Mann mindestens eine Woche lang die Gruppe aufrief – was der Oberberger nach und nach auch einräumte. Er habe in jener Zeit beruflichen Stress gehabt und sei nicht zum Austritt gekommen, so der Angeklagte. Das Löschen einer solchen Gruppe dauere doch nur wenige Sekunden, hielt das Gericht dagegen.

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„Wollten Sie Kinderpornografie sehen?“, wandte sich Strafrichter Stephan Krieger direkt an den Angeklagten, der das vehement abstritt und beteuerte, auf der Suche nach Aufnahmen „von 25- bis 30-jährigen Frauen“ gewesen zu sein. „Die wird man wohl kaum finden, wenn man nach dem Schlagwort ‘Teen-Sex‘ sucht“, hielt Krieger dem Mann vor, der mit den Schultern zuckte.

Die Vorwürfe aus dem Jahr 2020 bestreitet der Mann komplett. Früher habe er sein Smartphone selten zu Einsätzen mitgenommen. Möglich sei, dass es ein Kollege auf der Wache genommen und damit nach einschlägigen Dateien gesucht habe. Wer das gewesen sein könnte, wollte das Gericht wissen, erhielt aber auch darauf keine Antwort. Der Prozess wird fortgesetzt.