Hoher SpritpreisOberbergs Tafeln müssen sparen

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Tafelbus

Die hohen Spritpreise  belasten auch die Kassen der oberbergischen Tafeln.  

Oberberg – Die Explosion des Dieselpreises trifft die beiden oberbergischen Tafeln   hart. „Wir kommen in finanzielle Schwierigkeiten, denn wir leben ja nur von Spenden“, sorgt sich Liane Althoff von der Tafel Oberberg Süd. „Wir sind von montags bis freitags mit zwei Kühlfahrzeugen unterwegs, da müssen wir in der Woche um die 150 Euro mehr pro Fahrzeug ausgeben.“

Auch bei  der Oberbergischen Tafel in Gummersbach stöhnt  Ulrich Pfeiffer über die gestiegenen Energiepreise, die sich in der Suppenküche bemerkbar machen, und rechnet  mit jetzt 400 Euro Tankkosten in der Woche. Seine Fahrzeuge sind im ganzen Nordkreis unterwegs, um Ware  von Supermärkten und Bäckereien einzusammeln.

Geflüchtete müssen versorgt werden

„Aber wir brauchen ja die Lebensmittel“, seufzt Pfeiffer. Jetzt mehr denn je, denn die Zahl der Menschen, die Unterstützung suchen, wächst. Um die 150 Menschen drängen sich allein in Gummersbach täglich an der Ausgabe. Überall  kommen jetzt Geflüchtete aus der Ukraine hinzu. „Und wir stellen  fest, dass auch immer  mehr Menschen, die hier leben, durch höhere Preise auch bei Lebensmitteln nicht mehr zurechtkommen“, sagt Liane Althoff. Als wäre das nicht schon schwierig genug, beobachten die Tafeln, dass viele  Supermärkte weniger spenden.

„Es bleibt uns nichts anderes übrig, als über Einsparungen nachzudenken“, sagt Pfeiffer. „Viele Möglichkeiten haben wir jedoch nicht.“  Man versuche bereits , die Fahrzeuge voller zu beladen, um die ein oder andere Fahrt einzusparen. Und er hofft auf mehr Spenden: „Auch wenn wir wissen, dass derzeit alle durch die  Preise gebeutelt sind“.

Wenn es hart auf hart kommt, müsse man ein Auto stehen lassen, fürchtet Althoff von der Tafel Oberberg Süd.  Mit schmerzlichen Folgen  für die Hilfesuchenden. Zudem könnte  man die bewährten  450-Euro-Kräfte einsparen und sie bitten, vorübergehend ehrenamtlich zu arbeiten, überlegt Pfeiffer.

"Niemand soll mit einem leeren Korb nach Hause gehen"

Auch auf den sinkenden  Lebensmittelnachschub  muss  Pfeiffer irgendwann reagieren. „Wir können nur so viele Lebensmittel ausgeben, wie wir bekommen. Wenn es nicht anders geht, müssen wir rationalisieren. Das heißt: Jeder bekommt weniger.“  Niemand solle mit einem leeren Korb nach Hause gehen. „Wir tun, was wir können“, versichert auch Liane Althoff.

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Die Oberbergische Tafel erreichte nun   ein Hilferuf aus der Ukraine. „Sie baten um Mehl –  und das in der Kornkammer Europas“, meint Pfeiffer und blickt betroffen. „Da haben wir zwei Tonnen gespendet, sie sind schon unterwegs. Da ist die Not größer als hier.“