Hoffen auf eine stille NachtTierheim Koppelweide begrüßt Feuerwerk-Einschränkungen

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Für Hunde und andere Tiere bedeuten Böller und Raketen Stress.

Für Hunde und andere Tiere bedeuten Böller und Raketen Stress.

Oberberg – Wauzi und Co. können in diesem Jahr wohl aufatmen: War der Jahreswechsel mit stundenlangem Feuerwerk und schon Tage vor Silvester abgefeuerten Böllern sonst der pure Horror für viele Hunde, Katzen und Pferde und auch für Füchse, Rehe und Vögel, so könnte es diesmal deutlich ruhiger zugehen: Zum zweiten Mal in Folge gibt es wegen der Pandemie ein Verkaufsverbot für Pyrotechnik.

„Je weniger Böller, umso besser“, urteilt Petra Peters, Mitarbeiterin im Tierheim Koppelweide. Zwar sei es rund ums Tierheim im Wiehler Alpetal abseits von Wohnbebauung zum Glück auch früher eher ruhig gewesen. „Aber Feuerwerk ist für die Tiere generell nie gut.“

Gedränge im Tierheim

Beim Europäischen Tier-und Naturschutzverein (ETN) fürchtet man, gerade das Versammlungs- und Feuerwerksverbot an vielen öffentlichen Plätzen könnte dazu führen, dass vermehrt Böller und Raketen auf Wiesen und in Gärten abgefeuert werden. „Auch für Pferde und andere Weidetiere stellt dies eine große Gefahr dar“, heißt es. „Sie können durch den Krach aufgeschreckt werden, verängstigt umherlaufen und sich verletzen.“

Jedes Jahr erhalte der Verein zahlreiche Meldungen von entlaufenen Hunden und Pferden, die in Panik Weidezäune umgerissen hätten und sogar Verkehrsunfälle verursacht hätten und danach eingeschläfert werden müssten. Besonders schlimm wirkten sich dabei bereits mehrere Tage vor Silvester gezündete Böller aus, weil die Tierbesitzer keine Chance hätten, Vorsorge zu treffen.

Dass es in diesem Jahr in der Silvesternacht ganz ruhig bleibt, glaubt Petra Peters vom Tierheim Koppelweide nicht. „Im vergangenen Jahr war der Verkauf von Feuerwerk auch schon verboten, aber davon war kaum etwas zu merken.“ Sie fürchtet, dass in vielen Haushalten noch Restbestände lagern und an Silvester in den Nachthimmel gejagt werden. Auch in Koppelweide landeten nach den Feiertagen hin und wieder von der Knallerei verstörte entlaufene Tiere.

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Dabei herrsche dort ohnehin zurzeit Gedränge. „Wir hatten in diesem Jahr eine Katzenschwemme mit zahlreichen Kitten, viele davon waren krank, und entsprechend schleppend läuft die Vermittlung“, erzählt die Mitarbeiterin. Dazu etliche Hunde mit unterschiedlichen Schicksalen. „Wir merken auch, dass Hunde zurzeit vermehrt ausgesetzt werden. Es häufen sich auch Anrufe von Leuten, die ihren im Lockdown angeschafften und oft unerzogenen Hund wieder los werden wollen.“

Für alle ihre Schützlinge und die zahlreichen anderen Tiere hofft sie auf eine stille Silvesternacht. Der Tierschutzverein ETN rät Tierhaltern, das Gespräch mit Nachbarn zu suchen, auf mögliche Gefahren hinzuweisen und um Rücksicht zu bitten.