Keine Pause für die SchneekatzeFür die Wintersportfans am Blockhaus legt sich das ehrenamtliche Spurteam ins Zeug

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Testfahrt bestanden:  Johannes Möller (l.) und Markus Hippel bei der Runde mit dem Schneemobil inklusive Walze und Spurgerät.

Testfahrt bestanden: Johannes Möller (l.) und Markus Hippel bei der Runde mit dem Schneemobil inklusive Walze und Spurgerät.

Damit die Besucher am Blockhaus in Reichshof die Winterfreuden genießen können, ist ein ehrenamtliches Team viele Stunden im Einsatz.

Knackige minus sechs Grad und eine geschlossene Schneedecke – optimale Voraussetzungen für das Loipenspurteam der Kur- und Touristinfo Reichshof, um am Samstagmorgen das Schneemobil aus der Garage am Blockhaus zu holen.  Die wird von der dort ansässigen Familie Schneider seit vielen Jahren unentgeltlich zur Verfügung stellt. Bereits am Freitag wurde damit der Rodelhang beim Skilift gewalzt, damit die Kinder besser Schlitten fahren können.

Mehrere Loipen werden für die Langläufer gespurt

Gegen 9 Uhr am Samstag starten Johannes Möller und Axel Krämer auf ihre Runde, nachdem sie das Loipenspurgerät an das Schneemobil gekoppelt haben. Zunächst präparieren sie mehrere Bahnen auf der Hochfläche zwischen Blockhaus und der Wacholderheide. Anschließend geht es auf die Fernloipe in Richtung Belmicke. Am Hang hinunter zur Ortschaft Hecke müssen sie auf den Wanderweg ausweichen, da auf dem angrenzenden Feld die Stoppeln von abgeernteten Maispflanzen stehen.

„In den vergangenen Jahren hat hier Getreide gestanden, da konnten wir problemlos auf dem Feld fahren“, erläutert Möller, der an diesem Morgen das von einer breiten Kunststoffkette angetriebene Schneemobil lenkt, während Krämer die Spurplatte beschwert. Keine Schwierigkeiten bereitet dagegen die Überquerung der Straße zwischen der Reichshofer Ortschaft Hecke und dem Drolshagener Gelslingen: „Ein kurzes Stück Asphalt vertragen die Karbonkufen ohne Probleme.“

Eis verhindert saubere Spuren

Nicht ganz so gut klappt es allerdings im Wald in Richtung der Bergneustädter Ortschaft Belmicke: „Dort war die Schneedecke unter den Bäumen noch recht dünn und einige Stellen waren vereist, sodass wir keine saubere Spur ziehen konnten“, erzählt Möller. Der weitere Weg verläuft dann ohne Hürden bis sie nach der Kehre vor Belmicke vor einer umgestürzten Fichte stehen, die quer über dem Weg liegt. Gut, dass die beiden eine Astschere im Gepäckkoffer haben, in dem sich noch weiteres Werkzeug befindet, um unvorhergesehene Hindernisse aus dem Weg zu räumen.

Wolfgang Hartgenbusch beim Einstieg in die Loipe am Blockhaus.

Wolfgang Hartgenbusch, einer der ersten Langläufer am Samstagmorgen, beim Einstieg in die Loipe am Blockhaus.

Flugs haben sie den Baum von den schweren, schneeverkrusteten Ästen befreit, um dann den Stamm zur Seite schieben zu können. Nach rund zwei Stunden ist das Spurteam wieder zurück an der Garage – durchgefroren und in Vorfreude auf eine warme Tasse Kaffee. Der östliche Teil der Fernloipe bis nach Hahn wurde am Samstag nicht präpariert, zu dünn ist die Schneeauflage an der Silberkuhle. Krämer schildert: „Wenn wir diesen Teil auch noch gespurt hätten, wären wir nicht vor 14 Uhr zurück gewesen.“

Die ersten Langläufer sind schon früh unterwegs

Inzwischen sind bereits die ersten Langläufer eingetroffen. Vor allem im Sonnenschein am Sonntag steuern Schneefans aus Köln, Düsseldorf und Aachen die Pisten an. „Wenn hier Skifahren möglich ist, muss man sofort starten – Schnelligkeit zählt“, sagt etwa Wolfgang Hartgenbusch aus Lindlar, während er seine Bretter anschnallt. Seine Frau Vera begleitet ihn parallel auf dem Winterwanderweg. „Eckenhagen ist schon seit meinen Jugendtagen meine erste Anlaufstelle zum Skifahren“, erzählt der gebürtige Bergisch Gladbacher. „Früher war der große Skilift noch in Betrieb, aber ich halte Langlaufen sowieso für sportlicher – da muss man sich mehr bewegen.“ Von der frischen Spur ist er begeistert: „Der Schnee ist schön kalt und ich finde es klasse, dass es hier eine Loipe gibt.“

Für das siebenköpfige Spurteam, das diese Aufgabe bereits seit zehn Jahren ehrenamtlich übernimmt, hat der Einsatz bereits in den letzten Wochen mit dem Aufstellen der Loipenwegweiser begonnen. Nach den anhaltenden Schneefällen am Wochenanfang hat Teamchef Markus Hippel dann am Donnerstag das gemeindeeigene, 80 PS starke Polaris Schneemobil nach der Sommerpause gemeinsam mit Johannes Möller durchgecheckt. „Das Gerät ist sofort angesprungen“, freut sich der Organisator, nachdem er die Batterie vom Erhaltungsladegerät abgeklemmt hat.

Bei genügend Schnee wird auch in der Woche gespurt

Anschließend geht es mit der Schneekatze auf eine erste Testrunde geht. Hippel erklärt die Maschine für einsatzbereit: „Ab jetzt spuren wir bei ausreichender Schneelage an den Wochenenden und bei Bedarf auch innerhalb der Woche.“


Schneevergnügen in Oberberg

Möglichkeiten, die Freizeit im Schnee zu verbringen, gibt es derzeit viele im Oberbergischen Land. In den Hochlagen liegt eine geschlossene Schneedecke, die zum Wandern, Schlittenfahren und Schneemann bauen einlädt.

Skifahren und Rodeln kann man derzeit besonders gut in Reichshof. Auf dem Blockhaus sind die Loipen gespurt, ebenso die Fernloipe nach Belmicke. Die Strecke nach Hahn konnte aufgrund einiger Schwachstellen in der Schneedecke noch nicht präpariert werden. Der Rodelhang ist gewalzt. Der Skilift wird derzeit aufgebaut und geht am dritten Adventswochenende in Betrieb. Die Panoramahütte ist an den Wochenenden geöffnet.

In Hahn ist der Schlepplift seit Samstag in Betrieb. Schlitten können dort ausgeliehen werden. Verpflegung gibt es am Wochenende bei der bewirteten Skihütte mit kleinen Speisen, Kaffee und Kuchen sowie warmen Getränken.

Aktuelle Informationen zum Angebot vor Ort gibt es über das Schneetelefon unter (0 22 65) 345 oder auf der Homepage des Wintersportgebietes. 

wintersport-im-bergischen.de