Schürmich RuckzuckIm Waldbröler Ort Schönenbach startete der Straßenkarneval

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Als schwarz-weiße Marionetten waren die "Schürmicher Määäädchen" ein Blickfang für die Jecken am Zugrand.

Die „Schürmicher Määäädchen“ schwebten als Marionetten über die Straße des Waldbröler Ortes.

In Waldbröl-Schönenbach hat sich am Wochenende der erste Karnevalszug der Region an 800 Jecken vorbeigeschlängelt.

Ausgelassen feiernd säumten am Samstag rund 800 Jecken den Weg des 18. Karnevalszugs der Karnevalsfreunde Schönenbach in der Waldbröler Ortschaft, einem Dorf mit rund 200 Einwohnern. Ein Hauptthema unter den rund 240 Teilnehmern auf dem ersten „Zoch“ im Rheinland, zwei Wochen vor dem eigentlichen Karnevalswochenende, war das Wetter: Nach einer ganzen Woche Regen war es der erste Tag, an dem auch die Sonne zeitweise vom Himmel lachte. Zugkommentator Paul Giebeler erinnerte sich, dass vor dem Start aber auch schon mal Schnee geschoben werden musste.

Mit einem dreifachen „Schürmich – Ruckzuck“ begrüßte er Wilfried Schumann im Ankündigungswagen und legte gleich noch ein „Happy Birthday“ nach, denn der Karnevalsjeck, der seit dem ersten Umzug in Schönenbach dabei ist und ihn nun zum dritten Mal anführt, feierte seinen 74. Geburtstag.

Nicht nur Waldbröler reihten sich in den Zug ein, auch aus Eckenhagen waren Teilnehmer gekommen.

Auch Jecke der KPG Eckenhagen waren nach Schönenbach gekommen.

Ihm folgten 13 Wagen und Fußgruppen, kaum weniger als vor der Pandemie, die unter dem Jubel der Zuschauer zwei „offizielle“ Runden durch das Dorf drehten und aus Spaß an der Freude gleich noch eine halbe dranhängten.

Besondere Hingucker waren etwa der Wagen der Partyvögel, die auf ihrem Wagen mit Nebelmaschine unter dem Motto „Amsel, Drossel, Fink und Star – komm, wir fliegen an die Bar“ in ihren knallbunten Kostümen Party machten, oder die „Schürmicher Määäädchen“, die als Marionetten gut gelaunt über die Straße in Schönenbach schwebten, dazu das Motto: „Nach zwei Jahren in der Warteschleife tanzen wir heute nach unserer eigenen Pfeife.“

Für schwungvolle Musik sorgten die „Oberbergischen Gurktaler“, die seit Bestehen des Schürmicher Zochs nur einmal nicht mit dabei gewesen waren. Ein Augenschmaus war die Showtanzgruppe „Flamingos“ der KG Herchen in ihren pinkfarbenen Kostümen, mit „Kapaaf“ grüßte die Gruppe vom KV Bielstein. Die Waldbröler Karnevalsgesellschaft hatte ihre Tanzgarden, die „Tolle Elf KG“ aus Wildberg dazu ihr Dreigestirn Prinz Torsten, Bauer Lukas und Jungfrau Philippa mitgebracht.

Über dem Schriftzug "Schürmich Ruckzug" ließ es Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber (links) Kamelle regnen.

Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber verteilte mit Tom Kardel und Tim Duisberg Kamelle.

Ein Dreigestirn hatten die Schürmicher in dieser Session zwar nicht, dafür aber thronte Waldbröls Bürgermeisterin Larissa Weber zwischen Tom Kardel und Tim Duisberg von den Karnevalsfreunden auf der Wagenkrone und verteilte strahlend mit vollen Händen Kamelle.

Nach dem Umzug wartete eine lange Schlange auf den Einlass zur Party im Dorfgemeinschaftshaus. Auch Marina Bollenberg stand mit einer zwölfköpfigen Gruppe aus Waldbröl und Morsbach dort an und fasste zusammen: „Der Zug war einfach klasse – und die Musik auch.“ Ihre Freundin Tarja Hiddemann aus Wipperfürth stimmte zu und ergänzte lachend: „Aber ich hätte gerne etwas mehr Süßes gefangen.“