StaffeltagFußballkreis Berg will Walking Football massiv bewerben

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Ein Schiedsrichter zeigt einem Fußballspieler die Gelbe Karte.

Gute Nachrichten in Sachen Schiris: Im bergischen Seniorenbereich stieg die Zahl der Unparteiischen von 17 auf zuletzt 38, wie jetzt auf dem Staffeltag bekannt wurde.

Beim Staffeltag des Fußballkreises Berg in Vilkerath ging es um längere Sommerpausen und eine besondere Fair-Play-Auszeichnung.

Es bleibt dabei: Die kommende Saison im Fußballkreis Berg folgt einem straffen Zeitplan. Bereits am 19. Mai 2024 wird die Relegation der Kreisliga B gespielt. Grund ist die im nächsten Sommer stattfindende Europameisterschaft in Deutschland – und die damit verbundene unmissverständliche Ansage des Deutschen Fußball-Bundes, dass parallel zum Turnier kein Amateurfußball stattzufinden habe.

Er habe beim Fußballverband Mittelrhein einmal provokant nachgefragt, was denn passiere, wenn sich der hiesige Fußball nicht an diese Ansage halten würde, verriet Gerhard Dittich, Vorsitzender des bergischen Spielausschusses, beim Staffeltag am Donnerstagabend. „Denn natürlich könnten wir nachmittags spielen, selbst wenn abends die Nationalteams kicken.“ Klare Antwort aus Hennef: Dem Fußballkreis würde der Aufstiegsplatz in die Bezirksebene verwehrt. 

Gespräche mit 23 bergischen Fußball-Klubs über fehlende Schiris

Mit besseren Nachrichten hatte Jürgen Liehn, Vorsitzender des Fußballkreises Berg, zuvor die Zusammenkunft aller knapp 80 bergischen Vereine in Vilkerath eröffnet. Mit Blick auf den vergangenen Winter-Staffeltag, bei dem der Mangel an Schiedsrichtern im Zentrum gestanden hatte, sprach Liehn von einer erfreulichen Entwicklung. Mit 23 Klubs wurden in dieser Sache intensive Gespräche geführt. Gab es in der Vorsaison 22 Unparteiische, stehen aktuell 38 Frauen und Männer mit Pfeife bereit.

Liehn warnte allerdings davor, sich nun zurückzulehnen. Es gehe nicht nur um die Gewinnung neuer Schiris, sondern auch um den Erhalt der vorhandenen. „Bitte behandelt unsere Schiris vernünftig“, appellierte Liehn an die Vereinsvertreter. Dazu gehöre auch das Bereitstellen eines Smartphones oder Tablets, um vor dem Spiel die elektronischen Spielpässe einsehen zu können – das Papierformat ist zum kommenden 1. Juli nämlich Geschichte, eine Übergangsregelung läuft Ende August aus.

Bitte behandelt unsere Schiris vernünftig.
Jürgen Liehn, Vorsitzender des Fußballkreises Berg

Die Staffeleinteilung bleibt in der neuen Spielzeit wie zuletzt gewohnt. Die Kreisliga A wird mit einer, die Kreisliga B mit zwei und die C-Klasse mit drei Staffeln à 16 Mannschaften besetzt. Saisonstart ist am 6. August, bei den Frauen am 27. August. Ihre Liga wird wieder geteilt, die Damen gehen mit zehn Teams in der Kreisliga A und nur fünf Mannschaften in der Kreisliga B auf Torejagd, letztere spielt allerdings zwei Doppelrunden, die Gegnerinnen sehen sich in der Saison also insgesamt vier Mal.

Noch vor dem Start in die Meisterschaft stehen für die Herren vier Runden im Pokal an. Die Vorschläge, zugunsten einer längeren Sommerpause mehr Wochenspieltage einzuführen oder die Staffeln insgesamt zu verkleinern, steht weiter im Raum. „Nehmt diese Ideen einfach mal mit und sprecht in den Vereinen darüber“, sagte Dittich. Richtung Ende des Jahres soll darüber beraten und mögliche Änderungen beim Winterstaffeltag beschlossen werden.

Schwierig wurde es am Donnerstag bei der Terminierung des Kreis-Hallenpokals. Der Vorstand hatte dafür das Wochenende 9. und 10. Dezember ausgeguckt, eine Woche nach dem Beginn der Winterpause im Fußballkreis Berg. Das Problem: Auf Verbandsebene wird am 10. Dezember noch gespielt, diese Mannschaften könnten nicht am Pokal teilnehmen. An anderen Tagen wäre allerdings entweder die Nümbrechter Arena besetzt oder es sind bereits weitere Pokalturniere angesetzt. „Es hätte allerdings auch einen gewissen Charme, wenn bei einem Kreispokal die Verbandsmannschaften ausnahmsweise einmal außen vor bleiben würden“, fand Jürgen Liehn.

Für Gesprächsstoff sorgte zudem Alfons Arnoldy, der das Amt des Vorsitzenden für den Freizeit - und Amateursport im Fußballkreis jetzt auch offiziell von Thomas Eßer übernommen hat. Er kündigte an, die Sparte Walking Football für über 55-Jährige deutlich ausbauen zu wollen. Dazu soll es künftig zwei Stützpunkte im Kreisgebiet geben: Der beim TuS Moitzfeld ist bereits sicher, über den für den östlichen Raum verhandle man aktuell mit Bergneustadt, berichtete Arnoldy.


Fußballkreises Berg vergibt erneut seinen Fair-Play-Pokal

Beim Sommerstaffeltag des Fußballkreises Berg stand die Vergabe des mit 2000 Euro dotierten Fair-Play-Pokals auf der Tagesordnung. Die komplette Saison hindurch wird in den Kreisligen A, B und C die exakte Zahl der Verwarnungen und Platzverweise erfasst und daraus ein Quotient errechnet. Gewinner in der Fairness-Kategorie wurde diesmal der SV Hermesdorf, dicht gefolgt vom VfB Kreuzberg und dem SV Schnellenbach.

Zu sehen ist eine Pokalübergabe.

Der Fair-Play-Pokal der Saison 2022/2023 geht an den SV Hermesdorf. Jürgen Liehn (l.) und Christian Will (r.) vom Vorstand des Fußballkreises Berg überreichen den Pokal an Torben Stoldt vom SV Hermesdorf.

Auf den weiteren Plätzen landeten der TuS Homburg-Bröltal, der SV Frömmersbach und der DJK Montania Kürten. Dahinter folgen ranggleich der SV Morsbach und die Spielvereinigung Dümmlinghausen. Platz neun in der Fair-Play-Wertung ging an den TuS Lindlar.