Tempo 70Stadtrat will Autobahnzubringer Engelskirchen entschärfen

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Unfall_Engelskirchen

Erst vor einem Monat kam es am Abzweig nach Schnellenbach zu einer heftigen Kollision mit mehreren Verletzten. Der Gemeinderat sieht dringenden Handlungsbedarf.

Engelskirchen – Der Engelskirchener Gemeinderat setzt sich für eine durchgehende Geschwindigkeitsbegrenzung auf dem Autobahnzubringer (L 302) ein. Zwischen der Auffahrt zur A 4 und Bickenbach soll in beiden Richtungen Tempo 70 gelten.

Zudem sprach sich der Rat für die Einrichtung von zwei Kreisverkehren auf der unfallträchtigen Strecke aus: an der Einmündung der Leppestraße bei Madonna und an der Rampe, die von der Hardt aus zum Zubringer führt. Ein entsprechender Antrag der SPD-Fraktion ist einstimmig angenommen worden.

Aufgabe des Landesstraßenbaubetriebs

Auf Vorschlag von Lukas Miebach (CDU) wurde zudem beschlossen, dass der Bürgermeister sich in einem Brief an das NRW-Verkehrsministerium wendet. Denn die gewünschten verkehrsberuhigenden Maßnahmen müssten im Hoheitsgebiet des Landesbetriebs Straßenbau umgesetzt werden.

Der in der Gemeindeverwaltung zuständige Fachbereichsleiter Norbert Hamm informierte, dass die gewünschten Kreisverkehre sich bereits auf der Prioritätenliste des Landesbetriebs befänden – allerdings auf den Plätzen 32 und 35. Nach bisher üblichen Maßstäben könne eine Umsetzung noch bis zu 20 Jahre dauern.

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Helmut Schäfer (Grüne) erinnerte daran, dass es in den vergangenen Jahrzehnten schon mehrere Initiativen zur Entschärfung der Landesstraße gab. Die übergeordneten Verkehrsbehörden seien aber „immer völlig uneinsichtig“ gewesen.

„Wir sollten es versuchen. Ich habe aber keine übertrieben große Hoffnung.“ Alexander Mühlmann (CDU) ist im Hauptberuf Polizist und weniger pessimistisch: Die neuere Gesetzeslage räume den Kommunen größeren Einfluss ein. „Das kann diesmal zum Erfolg führen.“

Abbiegen nach links unmöglich

SPD-Fraktionssprecherin Doris Schuchardt hatte eingangs darauf hingewiesen, dass „für solche Maßnahmen Geld im Topf ist“. Dass es seit Formulierung des Antrags weitere Unfälle gegeben habe, spreche für die Dringlichkeit.

In der schriftlichen Begründung merkt Schuchardt an, dasss die „Raserei“ durch die Zweispurigkeit der Straße begünstigt werde. „Von den genannten Einmündungen nach links auf die L 302 abzubiegen, ist wegen des hohen Verkehrsaufkommens zu den Hauptverkehrszeiten oft ein Ding der Unmöglichkeit.“

Kreisverkehre könnten dieses Problem lösen und würden zusätzlich zu einer Verringerung der Geschwindigkeit beitragen. Bürgermeister Gero Karthaus sagte seine Unterstützung zu. „Alles spricht dafür, nicht noch 17 Jahre zu warten.“