Untersuchungen im ContainerKleusberg bietet mobile Test- und Intensivstationen an

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Blick in eine modulare Intensivstation, wie sie die Firma Kleusberg in rund 26 Wochen aufbauen und einrichten könnte.

Blick in eine modulare Intensivstation, wie sie die Firma Kleusberg in rund 26 Wochen aufbauen und einrichten könnte.

Wissen – „Intensivbetten könnten möglicherweise knapp werden“, überlegt Jan Ackerstaff, Marketingleiter bei der Wissener Firma Kleusberg. Um Kommunen und medizinische Einrichtungen auch in Oberberg im Kampf gegen das Coronavirus zu unterstützen, hat der Hersteller modularer Gebäude kurzfristig verfügbare Sonderlösungen entwickelt: In mobilen Mietcontainern können Corona-Testzentren eingerichtet werden – ohne bestehende Gebäude oder Kliniken zu kontaminieren.

Nach Auskunft von Sprecher Ackerstaff liegt die Lieferzeit von der Bestellung bis zur Einsatzbereitschaft mit kompletter Ausstattung und Klimatisierung trotz der anhaltenden Krise bei höchstens einer Woche: „Unsere mobilen Systeme eignen sich als Untersuchungszentren, Drive-in-Teststationen oder auch als Besucherschleusen zu Gebäuden, um das Risiko von Ansteckungen zu minimieren.“

Modulare Intensivstationen sind schneller einsatzbereit

So können etwa Testzentren für Abstriche bei möglicherweise mit dem Coronavirus Infizierten aufgestellt werden, die dann bei Bedarf erweiterbar sind. Dabei, so erklärt Ackerstaff, seien die Bereiche für die Anmeldung von Patienten und für deren spätere Untersuchung getrennt. Weitere Module können Büros oder ein separates Zimmer für einen Mediziner, Pausen- und Umkleideräume sowie sanitäre Einrichtungen beherbergen.

Aus einem Pool von rund 25 000 selbstgefertigten Mobilcontainern bietet die Firma Raummodule an, die direkt zum Aufstellungsort transportiert werden und dort umgehend einsatzbereit sind. Mindestens zwei Monate schneller als in herkömmlicher Massivbauweise seien derweil Intensivstationen der Firma verfügbar, sagt Jan Ackerstaff: „Von der Angebotserstellung bis zur Schlüsselübergabe brauchen wir rund 26 Wochen, ohne Einschränkungen bei den Anforderungen zum Brandschutz oder zum Schallschutz.“

Die Modulgebäude würden sämtliche gesetzlichen Vorgaben und spezifischen Richtlinien im Pflege- und Gesundheitswesen erfüllen. Sie stehen als Kaufmodelle oder für eine Langzeitmiete mit anschließendem Rückbau zur Verfügung.

Vor der Corona-Krise gab es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 28 000 Intensivbetten, davon 20 000 mit Beatmungsgeräten. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft teilt mit, dass die Zahl der Intensivbetten inzwischen auf 40 000 und die der Beatmungsplätze auf 30 000 gesteigert werden konnte. Bei 58 Intensivbetten und 49 Beatmungsplätzen in den Kliniken Gummersbach, Waldbröl, Engelskirchen, Radevormwald und Wipperfürth steht ein Bett für rund 4700 Oberberger zur Verfügung. Damit liegt der Kreis hinter dem Bundesdurchschnitt von rund 2000 Einwohnern je Bett.

Jan Ackerstaff ist Sprecher der Firma Kleusberg in Wissen.

Jan Ackerstaff ist Sprecher der Firma Kleusberg in Wissen.

Das größte Kontingent befindet sich an den Standorten des Kreisklinikums in Gummersbach und Waldbröl, insgesamt 32 Betten gibt es dort. Kliniksprecherin Angela Altz berichtet, dass diese Anzahl bei Bedarf jedoch aufgestockt werde. Beatrix von Kalben vom St.-Josef-Krankenhaus in Engelskirchen schildert, dass die derzeit zehn Intensivbetten nötigenfalls sämtlich mit Beatmungsgeräten ausgerüstet werden können.

Auch die Helios-Klinik in Wipperfürth wappnet sich: Nach Angaben von Sprecherin Janine Schulze ist die Anzahl der Intensivplätze kürzlich auf insgesamt neun Beatmungsplätze aufgestockt worden.