Handball-BundesligaBesuch aus Japan beim Training des VfL Gummersbach

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Am Tisch sitzen VfL-Trainer Gudjon-Valur Sigurdsson mit Ayumu Muta und Akyama Shigeki.

VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson erläuterte Ayumu Muta (M.) und Akiyama Shigeki seiner Trainingsphilosophie.

In der Schwalbe-Arena empfängt der VfL Gummersbach den HC Erlangen zum nächsten Spiel der Handball-Bundesliga

Bereits am Mittwochnachmittag passierte der Bus mit den Spielern des HC Erlangen die Schwalbe-Arena, wo die Mannschaft um Trainer Hartmut Mayerhoffer am Abend noch eine Trainingseinheit absolvierte. Dort empfangen die Hausherren des VfL Gummersbach am Donnerstag, 19 Uhr, den HC Erlangen zum nächsten Spiel in der Handball-Bundesliga.

In der Tabelle trennen die beiden Teams nach sechs Spieltagen ein Punkt und fünf Tabellenplätze. Der HC Erlangen ist mit 6:6-Zählern Siebter, der VfL mit 5:7-Punkten Zwölfter.

Kleine japanische Delegation verfolgte das Training des VfL Gummerbach

Das Training des VfL für das Spiel fand am Mittwoch unter Beobachtung statt. Eine kleine japanische Delegation war in der Halle, schaute sich die Einheit der Bundesliga-Mannschaft ebenso an wie später die der Jugendmannschaften. Dazwischen lagen Gespräche mit Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, seinem Co.-Trainer Anel Mahmutefendic und Akademieleiter Jörg Bohrmann.

„Wir hätten nicht gedacht, dass uns Teammanager Stanislav Zhukov ein solch großes Programm zusammenstellt“, freute sich Akiyama Shigeki, der in Düsseldorf eine Sportagentur hat und zwischen seinem Heimatland und Deutschland vermittelt. Als Trainer Ayumu Muta darum bat, einmal bei einem deutschen Handballverein reinschauen zu dürfen, machte das Shigeki möglich und fungierte vor Ort als Dolmetscher.

Die Nachwuchsarbeit des VfL Gummersbach war ein Thema

Ayumu Muta ist Trainer der U13-Jugend des Happiness Sportsclub Kota in der japanischen Handballregion, der Präfektur Aichi, in der Mitte des Landes. Da in Japan der Handball vor allem in Schulen, aber weniger in   Vereinen gespielt wird, möchte der Trainer Strukturen aufbauen, um mehr Kinder und Jugendliche für den Handball zu gewinnen.

Da sei der VfL Gummersbach genau die richtige Adresse gewesen, erklärte Muta, der von seinem zehnjährigen Sohn Satoshi begleitet wurde. Beeindruckt zeigte er sich von der jungen Bundesliga-Mannschaft. Die lebe über ihren Teamgeist, habe ihm Trainer Gudjon Valur Sigurdsson dargelegt.

Akademie-Chef Jörg Bohrmann unterstrich, wie wichtig es ist, dei Spieler zu entwickeln   

Wie wichtig dabei die Entwicklung der einzelnen Spieler schon ab den Minis sei, unterstrich denn auch Akademie-Leiter Jörg Bohrmann. „Bei uns in Japan sind vor allem die Erfolge wichtig“, sagte Muta. So nehme er mit in seine Heimat, dass man bei der Ausbildung der Spieler Geduld haben und ruhig bleiben müsse, wenn es einmal nicht so laufe.

Sehr angetan war die kleine Delegation auch, dass sie von allen Bundesligaspielern begrüßt wurde und diese sich sehr für den Besuch interessiert hätten.

Für den zehnjährigen Satoshi wurde es am Nachmittag richtig aufregend, als er als Gast am U11-Training teilnehmen durfte. Ob die japanischen   Gäste am Donnerstag noch einmal anreisen, um sich die Partie gegen Erlangen anzuschauen, stand am Mittwochnachmittag noch nicht fest.

VfL Gummersbach erwartet mit Erlangen ein Team auf Augenhöhe

Erwarten können sie wohl eine Partie auf Augenhöhe, auch wenn der VfL weiterhin auf Tom Jansen und Dominik Mappes verzichten muss. Bei Jansen hofft Trainer Gudjon Valur Sigurdsson auf eine Rückkehr nach der Länderspielpause. Dass die Gummersbacher aufgrund der Verletzungsmisere bereits auf der Suche nach einem weiteren Rückraumspieler sind, bestätigte Sigurdsson nicht.

„Wir sondieren den Markt grundsätzlich immer“, erklärte der VfL-Trainer, wie das eben alle Bundesliga-Mannschaften täten. Die momentane Situation sei ein Prozess, durch den man durchmüsse und auch könne, führte er weiter aus.

Dabei helfen sicher auch die beiden Punkte, die sich der VfL am Montag beim 31:29-Sieg beim TVB Stuttgart mit einer echten Energieleistung erkämpft hatte. Erlangen beschreibt er als eine gute, kompakte und motivierte Mannschaft, die durch die beiden schwedischen Neuzugänge Jonathan Svensson und Hampus Olsson mehr Tiefe in der Abwehr bekommen habe. Zudem verstärke Gedeon Guardiola die kompakte Abwehr.