Freitags-Demos auch in Gummersbach?Erneut gehen Hunderte in Waldbröl auf die Straße

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Bahn frei für die nächste Generation: Hunderte Jugendliche zogen am Freitag durch Waldbröl, um für das Weltklima zu kämpfen.

Waldbröl – Mehrere hundert Schüler haben sich gestern Morgen der zweiten „Fridays for Future“-Demo in Waldbröl angeschlossen. Lautstark zogen sie von der Vennstraße durch die Stadt – am Rathaus vorbei, über die Kaiserstraße bis zum Marktplatz. „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut“, schallten die Sprechchöre. Wenn es nach den Initiatoren geht, soll bald auch Gummersbach von ihnen hören.

Schon beim Aufstellen an der Heidberghalle zeigte sich Cheforganisator Niklas Franken zufrieden mit der Beteiligung. Seit der ersten Demo Anfang Juni hatte er Kontakt mit vielen Schulen aufgenommen. So waren diesmal neben Jugendlichen von Gesamtschule, Realschule und Gymnasium unter anderem auch Schüler der Freien Schule Berkenroth und der Gesamtschule Windeck-Herchen mit dabei. Franken schätzte die Zahl der Demonstranten auf mehr als 800. Eskortiert wurden sie von drei Polizisten und drei Mitarbeitern des Ordnungsamts.

Treckerverbot

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Eigentlich hatten die jungen Demonstranten einen Trecker samt Anhänger per Seil und Muskelkraft ziehen wollen, den ihnen der Waldbröler Wastl Roth-Seefrid zur Verfügung gestellt hatte. Die Idee dazu hatten Niklas Franken und einige Mitstreiter bei ihrem Besuch der „Fridays for Future“-Demos in Köln und Aachen aufgeschnappt. Der Trecker war mit Plakaten ausstaffiert, „Wir wollen etwas bewegen“ klebte an der Front.

Doch die Polizei untersagte das Vorhaben – weil Fahrzeuge bei der Demo nicht angemeldet waren. So fuhr Roth-Seefrid den Trecker schließlich zum Marktplatz, wo er mit Anhänger als kleine Bühne zur Verfügung stand. Darauf sprachen mehrere Jugendliche zu ihren Mitstreitern, plädierten für Kohleausstieg, erneuerbare Energien und eine umweltschonendere Lebensweise.

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Den Trecker durften die jungen Demonstranten nicht im Zug mitziehen, weil Fahrzeuge zum Protestzug nicht angemeldet waren.

Einer der jüngsten Demonstranten war der zehnjährige Wyn: „Wenn wir so weiter machen, wird es in einigen Jahren so heiß wie in Fernost.“ Auch die beiden 14-jährigen Florian und Patrick begründeten ihre Teilnahme mit Umweltschutz: „Wir müssen damit aufhören, unseren Planeten zu verschmutzen.“

Alles Anliegen, die auch die wohl ältesten Demo-Teilnehmer Manfred Blumberg (65) aus Wipperfürth und Manfred Fischer (68) aus Wiehl unterstützen. Als Abgeordnete des Klimabündnisses Oberberg solidarisierten sie sich mit der Jugend.

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Der stellvertretende Organisator Nico Speck berichtet, dass die „Fridays for Future Oberberg“ an ihrem Anspruch arbeite, im gesamten Kreis aktiv zu sein: „Wir planen, auch in Gummersbach eine Demo zu veranstalten, müssen das aber noch mit den Behörden abklären.“ Weitere Orte in Oberberg sollen dazu kommen.