War völlig zugewuchertNabu Gummersbach holt Streuobstwiese aus Dornröschenschlaf

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Marko Prietz (l.) und vier weitere Mitglieder der Nabu-Ortsgruppe kümmerten sich um eine Streuobstwiese, die vor 25 Jahren als Ausgleichsfläche angelegt worden war.

Marko Prietz (l.) und vier weitere Mitglieder der Nabu-Ortsgruppe kümmerten sich um eine Streuobstwiese, die vor 25 Jahren als Ausgleichsfläche angelegt worden war.

Karlskamp – Streuobstwiesen seien eine Passion der Nabu-Ortsgruppe Gummersbach, berichtet Marko Prietz, der die Reaktivierung des Areals unterhalb des Freien Christlichen Bekenntnisschule organisiert. Auch dieser Tage haben sich dort fünf Gruppenmitglieder getroffen, um die alte Obstbaumwiese weiter freizulegen und Müll aufzusammeln.

Prietz schildert, dass die Wiese vor etwa 25 Jahren von der Bauträgergesellschaft des angrenzenden Baugebiets als Ausgleichsfläche angelegt worden sei. Seitdem seien jedoch keine wesentlichen Pflegemaßnahmen erfolgt. „Im vorigen Jahr habe ich bei Arbeiten auf der Streuobstwiese oberhalb der Schule die unterhalb gelegenen Obstbäume zufällig entdeckt“, erzählt er. Etwa zeitgleich habe die Stadt das Gebiet übernommen: „Das war ein Glück für die Obstwiese.“

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Die Stadtverwaltung sei sofort an einer Kooperation interessiert gewesen und seit dem Frühsommer habe die Nabu-Gruppe in etwa einem Dutzend Arbeitseinsätzen mit mehr als 100 ehrenamtlich geleisteten Stunden die Fläche von mannshoch gewachsenen Brennnesseln und die Bäume überwuchernden Brombeeren befreit. Selbst Eichen und Hainbuchen haben sich dort angesiedelt. „Die Obstbäume waren darunter kaum noch zu erkennen“, beschreibt Prietz.

Wichtige Biotope für Tiere und Pflanzen

Bei dem aktuellen Einsatz lichten die Naturschützer die Kronen aus, um die Bäume wieder in Form zu bringen. Einige der rund 25 Bäume sind aber vermutlich nicht mehr zu retten und müssen durch neue ersetzt werden.

Von Brombeerranken niedergedrückt, sind sie flach über den Boden gewachsen und zu Krüppeln geworden. „Gerade in den ersten zehn Jahren ist eine permanente Pflege enorm wichtig“, erläutert der Nabu-Mann. „Ich finde es schade, dass das hier nicht passiert ist.“ Streuobstwiesen seien wichtige Biotope für viele Tier und Pflanzenarten, besonders etwa für Bienen, Insekten, Vögel, Igel und Fledermäuse.

Die Ortsgruppe sehe sich als Obstwiesenretter, sagt Prietz. Neben einer eigenen Streuobstwiese kümmere sie sich auch seit rund 25 Jahren um die „Patenkinder-Obstbaumwiese“ neben der evangelischen Kirche in Derschlag, insgesamt seien es eine gute handvoll Flächen. Die Anlage neuer Streuobstwiesen sei sehr wichtig, mache jedoch nur Sinn, wenn sie ständig gepflegt werden: „Sonst gibt es weder vernünftige Obstbäume noch gute Früchte.“ Dafür gebe es auch Fördergelder von der EU.

Weitere Informationen im Netz. www.nabu-oberberg.de