Wiehl verliert BeigeordnetenMichael Schell wird Dezernent in Steinfurt

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Michael Schell

Privat

Wiehl – Das Wiehler Rathaus verliert den Ersten Beigeordneten und am Wochenende hat sich Michael Schell schon nach einer Wohnung in   Steinfurt umgesehen: Denn am Freitagabend ist der 51-Jährige in dieser münsterländischen Kreisstadt zum Ersten Beigeordneten  gewählt worden: Mit einer deutlichen Mehrheit von 26 zu 14 Stimmen ist der Wiehler in einer Sondersitzung des Stadtrats ins Amt gehoben worden.

„Ich war mir sehr sicher, dass ich das Rennen machen würde“, sagte Schell am Samstagmittag auf Anfrage dieser Zeitung. „Aber dass das Ergebnis so klar ausgefallen ist, überrascht und freut mich.“ Als Grund für den Wechsel nennt der Verwaltungsmann die Lust auf eine neue Herausforderung: „Ich bin seit 31 Jahren bei der Stadt Wiehl, habe als Azubis dort angefangen“, blickt er zurück. „Und da man als Beigeordneter immer in Wahlzyklen, also in Acht-Jahres-Schritten, denkt, habe ich mich schließlich gefragt: Was kommt nun?“ Bei der Suche nach einem neuen Job habe er zudem die Distanz zu Wiehl ins Auge fasst, „Nordsee und Bodensee schieden aus“. Denn Schells Lebensgefährtin und das jüngste der vier Kinder bleiben in Oberberg, er selbst will die  Woche über in Steinfurt wohnen. Dort wird er die gewohnten Aufgabenbereiche Schule, Jugend und Kultur verantworten, neu hinzu kommen die öffentliche Ordnung, die Feuerwehr und die Wirtschaftsförderung.

„Ein integrer und loyaler Kollege“

Dass der Beigeordnete gehen könnte, hat Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker vor wenigen Tagen erfahren: „Herr Schell hat mich sowohl rechtzeitig vor seiner Vorstellung in Steinfurt informiert und auch sofort nach seiner Wahl“, erklärte Stücker  dieser Zeitung. „Das war sehr korrekt und anständig von ihm.“ Allerdings bedauert der Rathauschef den Weggang seines Beigeordneten: „Er ist ein integrer und loyaler Kollege.“ Für die Stadt Wiehl bedeute dieser Abschied eine völlig neue Situation und ebenso eine große Herausforderung. Ulrich Stücker: „Wir müssen uns genau überlegen, wie wir zukünftig organisiert sein wollen und auch die Politik muss jetzt erst einmal mit dieser frischen Nachricht umgehen.“

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In Steinfurt hat sich Michael Schell nach Berichten der Westfälischen Nachrichten zuletzt gegen einen einzigen Mitbewerber durchgesetzt, gegen Helmut Grönefeld, derzeit Fachdienstleiter für Personal, Innere Dienste und IT im  Rathaus der Stadt. Zu Beginn, so schreibt das Blatt weiterhin, seien  27 Bewerbungen um den Posten des Dezernenten im Rathaus eingegangen. Ursprünglich, ergänzt Michael Schell, sei die neue Stelle zum 1. Januar 2020 ausgeschrieben gewesen, doch werde sich sein Einstieg  aufgrund verschiedener Angelegenheiten im Steinfurter Rathaus etwas verzögern. „Bürgermeisterin Claudia Bögel-Hoyer und Bürgermeister Ulrich Stücker werden sich wohl in der kommenden Woche über meinen Wechsel wohl verständigen.“