Hundesteuer senken?Leserbrief zu Wipperfürths und Lindlars Hundekotbeutel-Verbrauch

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Warum sind aus Wipperfürth und Lindlar so viele Hundekotbeutel verschwunden?

Wipperfürth/Lindlar – Zu unserer Berichterstattung über den Verbrauch von Hundekotbeuteln in Lindlar und Wipperfürth schrieb Leser Sieghard Klapp:

Mit großem Erstaunen habe ich diesen Artikel gelesen und mich gefragt, hat Frau Ahlers hier nicht richtig recherchiert? Dass diese Hundekotbeutel zweckentfremdet genutzt wurden ist, rein rechnerisch, falsch. Die Unterstellung der Zweckentfremdung kann man rein rechnerisch widerlegen. Laut Internetseite der Gemeinde gibt es in Lindlar 1900 angemeldete Hunde.

Das bedeutet: 2 Beutel pro Tag x 7 Tage x 4 Wochen x 6 Monate (1/2 Jahr), ergibt einen Verbrauch, nach Adam Riese, bei 1900 Hunden, 2 Beutel pro Tag = 3800 x 1/2 Jahr = 693 500 Beutel. Also, wenn jeder Hundebesitzer in Lindlar zwei Beutel pro Tag benutzt, dann macht das, auf das halbe Jahr gerechnet, einen Verbrauch von 693 500 Beuteln.

Ich bin selbst Hundebesitzer, gehe dreimal täglich mit dem Hund, verbrauche zwei bis drei Hundekotbeutel. Ich habe von unserer Kämmerin Sachlichkeit erwartet und hoffe, dass sie ihre Darlegung einmal überdenkt! Diesbezüglich möchte ich Gedanken zu den Kosten der Kotbeutel, beziehungsweise der Hundesteuer aufwerfen. Was kostet ein Beutel, 5 Cent? Mit der Hundesteuer werden durchschnittlich 100 Euro pro Hund, also - 1900 x 100 Euro = 190 000 Euro pro Jahr, halbjährlich 95 000 Euro in die Haushaltskasse gespült.

Bei angenommenen 5 Cent und 30 000 gekauften Beuteln, macht diese Anschaffung 1500 Euro im halben Jahr aus. Was geschieht mit dem Rest der Hundesteuer? Wird diese eventuell zweckentfremdet genutzt und, oder sogar damit der Haushalt saniert???

Wie wäre es, wenn in diesem Fall die Hundesteuer entsprechend gesenkt würde, und so mitunter dem Bürger (oft ältere Menschen mit wenig Rente) eine humane Hilfe und Entlastung, in diesen Tagen der immens steigenden Kosten, zuteil kommen würde. Aus meiner Sicht wäre es nur fair, würde es doch ausschließen, zweckentfremdet (um das Wort nochmals aufzugreifen) von der Gemeinde genutzt zu werden. Sieghard Klapp, Lindlar

Antwort aus der Redaktion:

Wir haben bei Lindlars Kämmerin Cordula Ahlers und auch bei der Stadt Wipperfürth nachgefragt, wie viele Hundebeutelstationen es gibt, was die Beutel kosten und wie die Stationen betreut werden. Die Gemeinde Lindlar hatte zuletzt 200 Euro für 15 000 Hundekotbeutel bezahlt, macht also 3 Cent pro Beutel. Die Kämmerin weist darauf hin, dass es sich um eine für den Bürger kostenfreie, aber trotzdem freiwillige Serviceaktion handelt. Sie wird von Lindlar Touristik initiiert und mit Unterstützung ehrenamtlicher Kräfte betreut.

Zehn Beutelspender gibt es auf dem Gemeindegebiet inklusive Dörfern. „Es ist in diesem Jahr wirklich sehr auffällig und auch bedauerlich, dass die Hundekotbeutel im Massen aus den Spendern verschwinden“, so Ahlers. Sie macht auch deutlich, dass es sich bei der Hundesteuer nicht um zweckgebundene Gebühren handelt, sondern eben um Steuern, die in den allgemeinen Haushalt fließen. Die Zahl der angemeldeten Hunde beträgt 2100.

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In Wipperfürth, wo es 13 Stationen mit Hundebeuteln gibt, liegt der Verbrauch laut Auskunft der Stadt bei 10 000 bis 15 000 Stück pro Jahr. Es gibt eine Station auf derm Marktplatz, eine in der Marktstraße, zwei auf den Ohler Wiesen, drei auf dem Westfriedhof und auf den jeweiligen Friedhöfen in den Dörfern eine, insgesamt noch einmal sechs. Ein höherer Verbrauch als in der Vergangenheit sei bisher nicht aufgefallen. (lz)