RenovierungDie Kirche St. Joseph in Moitzfeld wird barrierefrei

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Umgestaltung St. Joseph-Moitzfeld 091221

St. Joseph bekommt ein neues Gesicht: Martin Müller, Elisabeth Kippels und Dr. Werner Schwamborn (v.l.) freuen sich darauf.

Bergisch Gladbach – Ganz offensichtlich tut sich etwas in der katholischen Kirche St. Joseph in Moitzfeld. Der Altar steht seltsam einsam im kargen Kirchenraum, die Kirchenbänke und Beichtstühle fehlen, an der Decke liegen die Kabel frei und in der Wand klafft ein Loch: „Offen-Sicht-Licht“ – das sind die drei Ziele, die sich die Gemeinde mit dem Umbau des Kirchengebäudes am Rotdornweg gesetzt hat.

Das vom Kirchenbaumeister Bernhard Rotterdam konzipierte Gotteshaus, das im Dezember 1950 in Moitzfeld eingeweiht wurde, war in die Jahre gekommen. „Vieles war nicht mehr zeitgemäß und wenig einladend“, erklärt Martin Müller vom Kirchenvorstand. Der dunkle Windfang, die starre Bestuhlung, die mangelhafte Sanitärausstattung und die fehlende Barrierefreiheit der Kirche mit dem breiten, nur über Stufen zu erreichenden Hauptportal – dies alles machte nach Ansicht der Kirchengemeinde nicht nur eine schlichte Renovierung, sondern eine Neugestaltung als Raum der Begegnung nötig.

"Offen-Sicht-Licht" soll die Kirche zukunftsfähig machen

Das Konzept, das nach vielen Überlegungen in der Gemeinde entstand, nannte man Offen-Sicht-Licht. „Offen“ zur Gemeinschaft einladend, indem man etwa aus einem Fenster der Westseite einen behindertengerechten Eingang macht. „Sicht“, indem eine mobile Bestuhlung, ein mobiler Altar und neue technische Ausstattung vielfältige liturgische Nutzungen von der Messe bis zur Meditation im kleinen wie im großen Kreis ermöglichen. Und es werde schließlich „Licht“ durch eine helle Gestaltung und einen einladenden Empfang schon an der Eingangstür.

„Wir möchten die Kirche zukunftsfähig machen und dafür einen Raum schaffen, der vielfältige liturgische Möglichkeiten bietet“, erläutert Müller und denkt dabei unter anderem an unkonventionell gestaltete Jugendmessen mit viel Musik, an Meditationen in dem Raum, der einmal die Taufkapelle war, an kleine Andachten rund um den mobilen Altar oder auch an Gemeindezusammenkünfte nach der Messe im neugestalteten Eingangsbereich.

Weihnachten wird auf einer Baustelle gefeiert

Alle baulichen Veränderungen seien mit der Unteren Denkmalbehörde der Stadt abgestimmt worden, so Elisabeth Kippels vom Pfarrgemeinderat. Zwar stehe die Kirche noch nicht unter Denkmalsschutz, doch die Denkmalwürdigkeit des Baus aus der Nachkriegszeit werde derzeit geprüft. Weihnachten wird man wohl noch die Messe auf einer Baustelle feiern müssen, die Vorbereitungen laufen gerade. Zum Patrozinium, dem Josephstag am 19. März, soll nach Plan alles fertig sein.

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Das Gestaltungskonzept habe offensichtlich auch dem Erzbistum gefallen, berichtet Dr. Werner Schwamborn vom Kirchenvorstand. Denn es übernimmt den Löwenanteil der Gesamtkosten von 330.000 Euro. 60.000 Euro muss die Gemeinde aus Eigenmitteln (34.000 Euro) und über Spenden (26.000 Euro)aufbringen. Ein Spendenbarometer im Eingang zeigt stets den aktuellen Stand.

Die Gemeinde sammelt Spenden für den Umbau

Wer für die Baukosten einen Geldbetrag spenden möchte oder auch ganz konkret für ein bestimmtes Ausstattungsstück (von der neuen Steckdose für 35 Euro, über den Stuhl mit ausklappbarer Kniebank für 200 Euro bis zum neu gestrichenen Deckenbalken für 400 Euro), der findet das entsprechende Spendenkonto auf der Internetseite des Kirchengemeindeverbandes Bensberg-Moitzfeld.