Angriff auf PolizistenZeuge warnt Gladbacher Gericht vor eigenem Sohn

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Symbolbild

Bergisch Gladbach – Eher selten sind die Momente, in denen im Bergisch Gladbacher Amtsgericht von Anfang an ein Justizwachtmeister im Saal sitzt, um bei Bedarf die Ordnung wiederherstellen zu können. Im Allgemeinen passiert das nur, wenn ein Häftling als Angeklagter oder Zeuge vorgeführt wird, und dann kommen die stets freundlich-respektvoll auftretenden, aber auch zum Zupacken bereiten Männer und Frauen mindestens zu zweit.

Am Freitagmittag aber war es genau ein Wachtmeister, der sich in den Gerichtssaal von Strafrichterin Lisa Halm setzte. Die Richterin hatte ihn dazu gebeten, weil ein Zeuge im Vorfeld angegeben hatte, er fürchte einen erneuten Angriff des Angeklagten. Traurig: Der Zeuge ist der Vater des 35-jährigen Angeklagten.

Mann soll vorgeführt werden

„Ich habe seit vier Jahren nichts mehr mit ihm zu tun“, erklärte der Endfünfziger auf die Frage der Richterin, ob er wisse, wo sein Sohn stecke. Der erschien nämlich erst gar nicht zum Prozess, in dem er sich wegen eines tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte sowie Bedrohung und vorsätzlicher Körperverletzung zum Nachteil seines Vaters verantworten sollte.

Die Vorfälle liegen nun schon fast ein Jahr zurück. Der Angriff auf die Polizeibeamten soll sich ereignet haben, als diese den Beschuldigten am 26. Mai vergangenen Jahres zum Zwecke einer „Gefährderansprache“ zuhause aufsuchten, die Attacke gegen den Vater soll gut einen Monat davor erfolgt sein.

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Mit dem unentschuldigten Fernbleiben des Angeklagten war der Prozess gegen den bislang nur wegen kleinerer Delikte vorbestraften Gladbacher erst einmal geplatzt. Sein Vater und zwei weitere Zeugen, darunter ein Polizeibeamter, mussten unverrichteter Dinge wieder abrücken, ebenso der Justizwachtmeister. Zum nächsten Prozesstermin soll die Polizei den Angeklagten vorführen.