Wachendorff-GeländeWohngebiet droht laut zu werden

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Bergisch Gladbach. – An neuen Plänen für das Gelände der ehemaligen Papierfabrik Wachendorff im Stadtteil Gronau wird schon lange gefeilt. Vorgesehen ist auf dem Industrieareal am Kradepohlsmühlenweg die Entwicklung eines Mischgebietes, das heißt, neuer Wohnraum und Gewerbeflächen werden geschaffen.

Im Norden ist ein Sondergebiet für eine Seniorenpflegeeinrichtung und im Westen ein Sondergebiet für ein Parkhaus geplant, teilte die Bergisch Gladbacher Stadtverwaltung im Umweltausschuss mit. Ferner wurden Details mitgeteilt über eine schalltechnische Untersuchung sowie über ein Altlasten- und Bodengutachten. Zu den konkreten Bauplänen auf der Industriebrache gibt die Verwaltung auf Nachfrage keine Auskunft. Denn das Projekt soll zuerst den Ratsfraktionen im Planungsausschuss vorgestellt werden. Das Gremium tagt am Donnerstag, 23. Mai.

Für Gesprächsstoff sorgte das Gelände zuletzt vor zwei Jahren. Damals schien für die Eigentümer der Immobilie, Wilhelm Fiebiger und Mike Uhlmann, der Baustart recht nah. Lofts als Wohn- und als Büroraum sollten in den Fabrikgebäuden eingerichtet werden. Diese Pläne wurden bisher jedoch nicht realisiert.

Zu den Gutachten: „Der bestehende Lärm durch den Straßenverkehr und die Sportanlage ist nicht wesentlich. Allerdings führen gewerbliche Immissionen zu einer deutlichen Vorbelastung im Plangebiet“, heißt es zum Ergebnis der Lärmuntersuchung auf dem ehemaligen Wachendorff-Gelände. Der zusätzliche Verkehr, der im Plangebiet selbst entstehe, führe in Höhe der Straße Am Dännekamp zu einem deutlich höheren Lärmpegel. Die Immissionsrichtwerte – also die Lautstärke, die gesetzlich zulässig ist – würden nachts im westlichen Teil des Plangebietes überschritten, heißt es in der Mitteilung. Die Stadtverwaltung sieht daher aktiven und passiven Schallschutz als erforderlich an.

Zwar soll das vorgesehene Parkhaus so angeordnet werden, dass es den Lärm zur Wohnbebauung im Norden und Osten abschirmt. Doch für das westliche Plangebiet reiche das nicht aus. Die Nutzung des Parkhauses selbst sei aufgrund der entstehenden Lärmimmissionen in der Nachbarschaft nur „unter Berücksichtigung lärmreduzierender Maßnahmen möglich“, schreibt die Verwaltung.

Die Ergebnisse des Altlasten- und Bodengutachtens stellen die geplante Bebauung des Industriegeländes nicht in Frage, heißt es in einer zweiten Mitteilung an den Umweltausschuss. Das Gelände sei nahezu flächendeckend aufgeschüttet. Die Verfüllmassen wiesen teilweise erhebliche Belastungen mit Schwermetallen und Kohlenwasserstoffen auf. Eine Gefährdung des Grundwassers wird dadurch allerdings nicht gesehen. Die Asphaltdecken der Hofflächen an den alten Fabrikgebäuden sind laut Gutachten „überwiegend unauffällig“.