FinanzenKürten diskutiert über die Zuschüsse zum Hallenbad

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Das Foto zeigt das Hallenbad in Kürten

Das Hallenbad in Kürten

In Kürten muss die Politik entscheiden, wie es mit dem Betriebskostenzuschuss zum privatbetriebenen Hallenbad weitergeht

 Das Kürtener Hallenbad, die Verwaltung und die Politik: Seit der Inbetriebnahme als Spaßbad Splash vor knapp 30 Jahren kommt die Freizeiteinrichtung nicht zur Ruhe. Auch in den kommenden Wochen deutet sich reichlich Gesprächsbedarf an. Unter neuer Trägerschaft stehen neue Verhandlungen zum Betriebskostenzuschuss für das Bads an. Ein kompliziertes Thema für Verwaltung und Politik: Zuletzt zahlte die Kommune 22 500 Euro monatlich plus 5000 Euro im Monat für das Schulschwimmen ans Bad.

An Betriebskosten sind das übers Jahr gerechnet 270 000 Euro; eine an die Inflation gekoppelte Summe. Seit Vertragsabschluss vor etwa drei Jahren stieg der Zuschuss von 240 000 Euro deutlich an. Zuvor lag die Summe über viele Jahre bei 210 000 Euro. Seit rund einer Woche gibt es aber kein öffentliches Schwimmen mehr, so die Entscheidung nach einem Betreiberwechsel; derzeit werden nur Schul- und Vereinsschwimmen sowie Aquasport angeboten.

Vertragslose Situation

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Ob es irgendwann später eine Öffnung für die Öffentlichkeit geben wird, ist offen. „Wir haben eine vertragslose Situation“, erklärt Kürtens zuständiger Geschäftsbereichsleiter Willi Hembach auf Nachfrage, der bisherige Vertrag mit dem vormaligen Eigentümer Ibrahim Kabakci greife nicht mehr. Es sei aber zu bedenken, dass das Bad weiter Ausgaben für die Energiekosten habe, trotz der Schließung für die Öffentlichkeit. Bei diesen Fixkosten gebe es auch keine Änderung für die Betreiber.

Dass derzeit geringe Personalkosten aufliefen, spiele keine Rolle; der Vertrag zu den Betriebskosten beziehe sich nicht auf die Personalausgaben des Bads. In der Sitzung des Hauptausschusses am 19. Juni (Rathaus Kürten, ab 17.30 Uhr) müsse die Politik entscheiden, ob der Zuschuss weiter ans Bad gezahlt werde, ja oder nein, und in welcher Höhe dies geschehe, sagt Hembach . Die Politik sollte bei ihrer Entscheidung beachten, dass sich die Betriebskosten des Bades nicht verändert hätten. Beraten werde im öffentlichen Teil der Sitzung, weil es nur um die grundsätzlichen Gegebenheiten zwischen Bad und Verwaltung gehe.

Bis Ende Oktober kein öffentliches Schwimmen

Nach Gesprächen mit den Bad-Verantwortlichen geht Hembach davon aus, dass das öffentliche Schwimmen auf jeden Fall während einer Umbauzeit bis Ende Oktober nicht mehr möglich sein wird. Auch der Saunabetrieb werde für diesen Zeitraum nicht stattfinden. Was ab November sei, müsse die Eigentümerseite entscheiden. Hembach bestätigt bald startende Umbauarbeiten. Eine fachmännisch durchgeführte bauliche Trennung der Bereiche Bad und Fitnesszentrum werde es erstmals geben.

Veränderungen in Richtung Bau eines Seniorenzentrums oder Hotels seien zunächst nicht gedacht. Es gehe tatsächlich nur um die Veränderungen am Bad und um eine umfangreiche energetische Sanierung. Falls der Betreiber entscheide, dass auch das vor einiger Zeit stillgelegte Blockheizkraftwerk am Bad wieder in Betrieb gebe, werde Energieversorger Rheinenergie als Partner wichtig.

Derzeit zahle die Gemeinde die Energiekosten des Bads an die Rheinenergie; diese Summe werde anschließend von den zu zahlenden Betriebskosten einbehalten - eine Konstruktion, die aber nur gelingt, falls tatsächlich Betriebskosten an das Bad gezahlt werden. Wie Hembach berichtet, nutzen die Kürtener Gesamtschüler in den Sommermonaten nicht das Fitnesszentrum am Bad für ihren Schulsport; die verabrede Monatspauschale über 5500 Euro müsse nicht gezahlt werden.

Eine öffentliche Vorstellung der neuen Eigentümer und Betreiber sei für die Zeit nach den Sommerferien in Aussicht gestellt, sagt der Geschäftsbereichsleiter. Möglicherweise könne dies in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 28. August geschehen, unmittelbar nach den Sommerferien.