Wenig PlatzKürten sucht Bauplätze für die Unterbringung von Geflüchteten

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Dürscheider Ortsschild  am neuen Standort vor der Einmündung tzum Supermarkt

dürscheid

Kürten hat Schwierigkeiten, geflüchtete Menschen unterzubringen. Die Gemeinde sucht nach Lösungen.

Das Thema der Geflüchteten-Unterkünfte bewegt weiter die Verwaltung in Kürten. An diesem Mittwoch haben Verwaltungsmitarbeiter die Kürtener Landstraßen abgefahren, um nach weiteren möglichen Standorten zu suchen. Ergebnisse sollen am kommenden Mittwoch (18. Oktober) im Planungsausschuss vorgestellt werden.

Ob es der Gemeinde weiterhin gelingt, die Geflüchteten in Häusern oder Wohnungen unterzubringen, sei nicht abschätzbar, meint Verwaltungsleiter Willi Hembach auf Nachfrage. Kürten sei mit der Bezirksregierung in engem Kontakt. Gegebenenfalls könnten Kommunen, die noch freie Plätze hätten, mehr Menschen unterbringen.

60 Plätze für Geflüchtete sollen schnell entstehen 

Schnelle Entlastung, so dachte Bürgermeister Willi Heider (parteilos) zu Anfang des Jahres, könne der Bau der Modulunterkunft auf dem Gelände der ehemaligen Jugendherberge am Wiedenhof bringen. 60 Plätze sollten zügig entstehen, doch noch ist nichts zu sehen auf dem Areal. In der Woche vom 16. bis 20. Oktober sollen jetzt die Erdarbeiten beginnen, die Baugenehmigung des Kreises liegt der Verwaltung vor und ist befristet bis September 2026.

Eine Menschentraube steht vor einem Gebäude.

Christopher ArlinghausAndrang bei der Versammlung der IG Bechen

Die Wohnanlage darf zunächst drei Jahre genutzt werden, eine Aufhebung der Frist oder eine Verlängerung um zwei Jahre ist laut Baurecht möglich, bei bestehendem Baurecht. Betonbauer sollen im November auf das Gelände kommen, im Dezember ist die Anlieferung der Wohnmodule vorgesehen. Das Areal, das seit dem Abbruch der ehemaligen Jugendherberge 2007 brach liegt, soll anschließend Wohnort für etwa 60 Geflüchtete sein. Die Verwaltung rechnet damit, dass nach der Fertigstellung im Februar 2024 die ersten Bewohner einziehen werden.

Auch in Dürscheid wird über die Unterbringung der Geflüchteten beraten

Bewegung gibt es auch im Ortsteil Dürscheid. Hier schlägt die Verwaltung der Politik eine Wende vor. Der Standort des neuen Feuerwehrgerätehauses könnte an den Ortsausgang Richtung Miebach (Landstraße) verlegt werden, benachbart wäre nach Ansicht der Verwaltung ausreichend Platz für eine Geflüchtetenunterkunft für bis zu 40 Personen.

Bislang plante die Verwaltung den Neubau des Gerätehauses auf der anderen Seite des Ortes, in Nähe der Landstraße nach Spitze. Mit der Grundstückseigentümerin habe man sich bislang nicht verständigen können, erläutert Verwaltungsleiter Willi Hembach den Umschwung. In der Politik ist jedoch von einem neuen Kaufangebot die Rede, das letzte Wort sei noch nicht gesprochen.

Gemeinde Kürten hat Verkaufsrecht

Für die Fläche nahe Miebach, bislang landwirtschaftlich genutzt, habe die Gemeinde ein Vorkaufsrecht, sagt Hembach. Die kommunale Erschießungs-GmbH habe sie im Zuge des Baugebietes Winterberg erworben und für eine Entwässerung des Gebietes nutzen wollen. Nun habe sich die Situation verändert. Als Standort der Feuerwehr sei die Ortslage gut geeignet.

Mit der Aufstellung eines Bebauungsplans sollen die Politiker ebenfalls am Mittwoch einen ersten Planungsschritt machen. Dass das Feuerwehrhaus neben der Unterkunft entstehen könnte, bewegt Hembach. Eine Lösung könnte sein, auf eine Sirene auf dem Dach zu verzichten.

Weitere Standorte entstehen in Waldmühle (Gemeinde hat ein Wohnhaus gekauft), in Broch (gegenüber dem Gewerbegebiet, Wohnmodule sind bestellt) und in Bechen (geplant). In der Alten Schule Eichhof soll die Belegung (20 Plätze) deutlich ausgebaut werden, die Musikschule das Gebäude verlassen.