Modell soll Denkanstöße liefernOdenthaler Günter Blömer will Alte Kaplanei beleben
Kleiner, aber bunter als das Original: Ein Modell aus der Werkstatt von Günter Blömer zeigt die Alte Kaplanei (links) schon in bergischen Farben. Die Realität ist wesentlich grauer.
Copyright: Christopher Arlinghaus
Odenthal – Die Alte Kaplanei ist wichtiger Bestandteil des historischen Gesamtbildes im Ortszentrum. Doch das unter Denkmalschutz stehende 120 Jahre alte Gebäude wartet noch auf eine zukunftsfähige Nutzung und gibt derweil ein eher tristes Bild ab. Das meint jedenfalls Günter Blömer, der nicht nur das kleine Mühlenmuseum an der Dhünn betreibt, sondern auch eine Vorliebe für historische Bauten hat. „Die Fassade ist grau. Und grau kommt bekanntlich von Grauen“, sagt der gelernte Malermeister. „Ich sorge mich, dass die Alte Kaplanei nicht mehr lange steht“, sagt der 87-Jährige und schaut bedrückt.
Um das Gebäude wieder mehr ins rechte Licht zu setzen und Anstöße für weitere Ideen zu geben, setzt Blömer auf Fähigkeiten, die er meisterlich beherrscht: Den Modellbau. Etliche seiner Exponate zeigt er in seinem kleinen, privaten Museum am Mühlenweg. Das ist bis heute ein Geheimtipp geblieben, weil es nie in ein touristisches Konzept für die Gemeinde eingebunden wurde, obwohl sich Blömer im In- und Ausland einen Namen als Modellbauer gemacht hat. Viele reale Vorlagen für seine Arbeiten fand er direkt vor der eigenen Haustür.
Einige Vorschläge zur möglichen Nutzung
Nun könnte auch die Fassade der Alten Kaplanei zum Modell werden. Ganz ohne Kosten für die Gemeinde, verspricht Blömer. Der Nachbau könnte im Maßstab 1 zu 10 erfolgen und mit neuer Farbgebung zeigen, was hier mit wenig Aufwand möglich wäre. „Ich will appellieren“, erklärt Blömer. „Ich vermiete seit Jahrzehnten alte Höfe, die wesentlich älter sind als die Alte Kaplanei.“ Und daher wisse er, dass sich der Erhalt lohne.
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Die Alte Kaplanei mit neuem Leben zu füllen,l ist erklärter Wille der Gemeinde, die offenbar auch bereit ist, Blömers Vorschlag aufzugreifen und in die Ideensammlung zu integrieren, die derzeit für das alte Gemäuer neben dem Rathaus erarbeitet wird. „Die Idee ist gut“, befand jedenfalls Carsten Mager vom Bauamt. Er hat der Politik schon einige Vorschläge zur möglichen Nutzung der Alten Kaplanei unterbreitet.
Das Haus soll in das städtebauliche Handlungskonzept integriert werden. Aktuell soll eine Machbarkeitsstudie ermitteln, wie das leerstehende Haus, das die Verwaltung als „Schlüsselimmobilie“ bezeichnet, genutzt werden kann. Büros, öffentliche Wohnungen, Kita, Bücherei oder Laden mit Café – die Bandbreite ist groß. Bis zum Sommer soll das Konzept stehen.