Nach Klima-WorkshopOdenthal will 70 Projekte zum Klimaschutz umsetzen

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Das Rathaus in Odenthal.

Mehr Blühstreifen am Wegesrand – wie hier am Rathaus – wünschen sich viele Odenthaler.

Odenthal will 2045 klimaneutral werden. Bereits jetzt schon plant die Stadt viele Projekte zum Klimaschutz.

In Odenthal stehen keine Fabriken, nirgendwo spucken Schlote Industrieabgase in den Himmel. Aber Odenthal hat Kühe, die Methangas freisetzen, ein hohes Verkehrsaufkommen in den Straßen und eine Einwohnerschaft, die das normale Konsumverhalten der deutschen Bevölkerung an den Tag legt: Elektrische Geräte im Haushalt, die Heizung, das Auto, das alles sind Energiefresser. Und so verursacht statistisch gesehen jeder in Odenthal lebende Mensch umgerechnet 4,4 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid (CO2).

Bis 2045 will und muss die Gemeinde CO2-neutral werden. Dafür sind in den nächsten Jahren viele kleine und große Schritte zu gehen. Dazu wurde gemeinsam mit der Bevölkerung ein ganzes Bündel von Maßnahmen erarbeitet. 70 Vorschläge wurden in den Katalog aufgenommen, um die Klima-Strategie Odenthal erfolgreich umzusetzen. „Dafür braucht es weiter die Unterstützung der Menschen vor Ort“, warb Klimaschutzmanagerin Monika Meves beim Klima-Workshop, zu dem die Gemeinde in die Aula nach Neschen eingeladen hatte.

Klimaschutz in Odenthal: Bürger bringen eigene Vorschläge ein

Erstaunlich viele Menschen hatten an diesem Sommerabend nicht den heimischen Grill angeworfen, sondern waren aufgebrochen, um zu schauen, wie man auch direkt vor oder hinter der eigenen Haustür das Klima verbessern kann. Dazu bieten sich viele Lebensbereiche an. Gebäude können energetisch saniert, das Auto öfter stehen gelassen werden, weniger Fleisch konsumiert, naturnahe Gärten angelegt oder die Landwirtschaft biologisch ausgerichtet werden.

Viele Vorschläge brachten die Bürger selbst ein. Am häufigsten waren in den Arbeitsgruppen im November und in der Online-Umfrage, die 300 Mal genutzt wurde, Photovoltaikanlagen genannt worden. Ein für Monika Meves nicht überraschendes Ergebnis: „Das ist schnell umsetzbar“, sagte sie. Das Thema landete dann auch ganz oben auf der Prioritätenliste – Themen, die bereits in den kommenden drei Jahren umgesetzt werden könnten. Mehr Energieeffizienz bei der Straßenbeleuchtung, sprich: alte Leuchtmittel raus, neue LED-Lampen rein, soll mittelfristig (innerhalb von fünf Jahren) umgesetzt werden.

Die Umstellung des Strombezugs von Gewerbe, Handel und Dienstleistung dürfte wesentlich länger dauern. Überraschend für Monika Meves schaffte es der Wunsch nach einem Reparatur-Café auf die lange Liste. Reparieren statt wegwerfen soll es hier künftig für elektrische Kleingeräte heißen, wie schon in ähnlichen Einrichtungen in Wermelskirchen und Burscheid.

„Dafür suchen wir beseelte, technik-affine Ehrenamtliche“, so die Klimaschutzmanagerin. Und noch etwas liegt den Odenthalern und Odenthalerinnen am Herzen: die Blühstreifen an Weges- und Straßenrändern. Wie schon am Rathaus und am Kreisverkehr in der Ortsmitte soll es künftig in der Gemeinde bunter zugehen.