Prozess um GladbacherMitgliedern von Drogenbande drohen bis zu zwölf Jahren Gefängnis

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (1)

EIn Gerichtssaal. (Symbolbild)

Köln/Rhein-Berg – Mit ihrer Strafforderung griff die Staatsanwaltschaft ganz weit oben ins Regal: Zwölf Jahre Gefängnis forderte Oberstaatsanwalt Jens Scherf am Mittwoch für den Hauptbeschuldigten (41) in einem Prozess vor dem Landgericht wegen Drogenbesitz und bewaffnetem Drogenhandel in mehreren Fällen, illegalen Waffenbesitz sowie Verabredung zum Verbrechen.

Für die drei Mitangeklagten (33, 34 und 51), mit denen der 41-Jährige auf dem Dachboden eines Mehrfamilienhauses in Wiehl eine professionelle Cannabisplantage aufgebaut hatte, forderte Scherf jeweils zwei Jahre Haft auf Bewährung. Alle Angeklagten hatten in dem Verfahren umfassende Geständnisse abgelegt.

Cannabis, Kokain und weitere Drogen

Demnach sah Scherf es als erwiesen an, dass der 41-Jährige Leverkusener, der in Gladbach aufgewachsen ist und in einer Wohnung in Leverkusen sowie zwei Garagen in Gladbach Drogen im zum Teil zweistelligen Kilogrammbereich für den Verkauf gebunkert hatte. Neben Cannabis hatte der Mann vor allem Kokain, aber auch Amphetamin, Chrystal Meth sowie die Partydrogen MDMA und Ecstasy im Angebot.

Allein den Verkaufswert der viereinhalb Kilogramm Kokain bezifferte die Staatsanwaltschaft mit gut 160 000 Euro. „Mit den Drogen hätte man die Kölner Ringe und den Neumarkt eine Zeit versorgen können“, war sich Scherf sicher. Als erwiesen sah der Ankläger ebenfalls an, dass der 41-Jährige eine Schusswaffe vom Typ „Panzerfaust“ mit Schalldämpfer, Zielfernrohr und einem Magazin mit 65 Schuss in seinem Besitz hatte. „Wäre die bei einem schiefgegangen Drogendeal zum Einsatz gekommen, so Scherf, „das hätte ein ganz übles Blutbad geben können.“

Keine Inbetriebnahme der Cannabis Plantage

Dass es zur Inbetriebnahme der Cannabisplantage auf dem Dachboden des 51-Jährigen nicht mehr kam, so Scherf, könne den Angeklagten nicht zugutegehalten werden: „Das geschah nämlich nur auf Druck.“ Bei einem Besuch in dem Haus, hatte die Schwester des 51-Jährigen das Vorhaben mitbekommen und gedroht, die Männer an die Polizei zu verpfeifen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Daraufhin hatten die Männer die Plantage, mit der sie jährlich in mehreren Ernten 120 000 Euro erwirtschaften wollten, abgebaut und eingelagert. Die Verteidigung des 41-Jährigen forderte eine Strafe von achteinhalb Jahren. Ein Urteil wird kommende Woche erwartet.