Die Frage kann man sich einfach nicht verkneifen: Ob der langjährige Sänger der Höhner und FC-Hymnen-Interpret Henning Krautmacher denn jetzt auch mit Leverkusen gefiebert habe, will Prisma-Chefredakteur und Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Rösrath, Stephan Braun, von dem Vollblutmusiker wissen.

Und der strahlt über seinen Schnäuzer:„Natürlich habe ich – und auch mitgefeiert.“ Schließlich komme er ja aus Leverkusen-Schlebusch und habe auch schon Lieder für die Leverkusener geschrieben, bekennt Krautmacher und gibt im Gespräch mit dem langjährigen Bekannten nicht nur Einblicke in das Musikgeschäft und die Entstehung der FC-Hymne („Die Singles 1978 wurden damals über Nacht gepresst, weil ja vor dem entscheidenden Spiel niemand wusste, ob der FC es schaffen würde“), sondern auch in die Herausforderungen der Krebserkrankung seiner Frau Anke, die ihn vor zwei Jahren als Frontsänger bei den Höhnern aufhören ließ, um ganz für sie da zu sein. Anke Krautmacher sitzt derweil in der ersten Reihe. „Wir sind noch nicht an Schmitz' Backes vorbei, aber nach allem Wissen ist sie jetzt krebsfrei.“

Reihe „Rösrather Schlossgespräche“ mit Henning Krautmacher gestartet

Das beeindruckende Gespräch mit Krautmacher in der guten Stube von Schloss Eulenbroich ist beim Festakt zum 20-jährigen Bestehen der Bürgerstiftung Rösrath der Auftakt zu einer neuen Reihe, mit der die Stiftung in die Zukunft startet. Und die künftig zweimal im Jahr stattfindenden „Rösrather Schlossgespräche“, bei denen im November Ex-Bild-Chefredakteur Kai Diekmann zu Gast sein wird, sind nicht das einzige Projekt, das die engagierten Stiftungsvertreter zum runden Geburtstag starten.

So planen die engagierten Vorständler um den Vorsitzenden Norbert Lenke ein musikalisches Märchen. Für „Warum mein Bruder ein Kauz ist“ haben die Musikpädagogen Sebastian Hässy und sein Bruder Alexander Hässy die sinfonische Dichtung „Mein Vaterland“ von Bedrich Smetana unter anderem mit dem bekannten Werk „Die Moldau“ kindgerecht aufgearbeitet.

Musikalisches Märchen mit Henning Krautmacher in einer Sprechrolle

Am 8. Dezember soll es mit der Jungen Sinfonie, also einem rund 70-köpfigen Orchester, in der Rösrather Aula für Kinder aus Rösrath aufgeführt werden – mit prominenter Besetzung. Auch Henning Krautmacher, der das Projekt begleitet und fördert, wird eine Sprechstimme übernehmen. Mit den Stadtwerken Rösrath und der Firma OSMAB gebe es bereits zwei Sponsoren, ein dritter werde noch gesucht, animiert Stephan Braun weitere potenzielle Unterstützer, bevor der 2. Vorsitzende Berthold Kalsbach das dritte Zukunftsprojekt der Bürgerstiftung vorstellt: einen Generationenpark in der Sülzaue (siehe Infokasten).

Dass die Rösrather Bürgerstiftung auch in den vergangenen beiden Jahrzehnten – wie jüngst auch im Geburtstagsartikel in dieser Zeitung berichtet –   immer wieder wichtige Akzente gesetzt hat, zeigt der Rückblick von Vorstand Robert Scheuermeyer.

Isabella Neven DuMont spricht per Videoschaltung zur Festgemeinde

Ob die Beteiligung an der Rettung von Schloss Eulenbroich, Informationsveranstaltungen nach der Starkregenflut 2021 oder Hilfen für Mitmenschen in Not – immer wieder habe die Bürgerstiftung Rösrath „Maßstäbe gesetzt“, wie Rösraths Bürgermeisterin Bondina Schulze es zum Geburtstag der 2004 als eine der ersten Bürgerstiftungen weit und breit aus der Taufe gehobenen Institution würdigt.

In einer Videobotschaft erinnert sich DuMont-Aufsichtsratsvorsitzende und Zeitungsherausgeberin Isabella Neven DuMont an den Abend vor 20 Jahren, als sie stellvertretend für ihren Vater und Gründungsstifter Alfred Neven DuMont die Stifterurkunde vom damaligen Regierungspräsidenten Jürgen Roters entgegennahm.

„Herzlichen Glückwunsch zu 20 Jahren bemerkenswerter und sehr wichtiger Projekte für unsere Heimatstadt Rösrath“, sagt Isabella Neven DuMont und bescheinigt der Bürgerstiftung sich „immer mit einem guten Konzept, mit einem starken Argument und vor allem immer für den guten Zweck“ eingesetzt zu haben. „Ohne Ihr Engagement wären in den zurückliegenden Jahren nicht rund 400.000 Euro an Mitteln eingebracht worden“, bilanziert sie und dankt dem Bürgerstiftungsvorstandsvorsitzenden Norbert Lenke und seinem Team, eng begleitet vom Kuratorium.

Dabei dankten Bürgerstiftungsvorsitzender Norbert Lenke und Kuratoriumsvorsitzender Hans Vierkotten auch den Spendern und Unterstützern, die im Rahmen der Matinee zum runden Geburtstag der Bürgerstiftung gespendet hatten.

„Ihr bewegt hier wirklich was“, zollte auch Sänger Henning Krautmacher den Aktiven Respekt. Eine Anerkennung, der sich auch Bundestagsabgeordneter Maik Außendorf (Grüne) sowie die Landtagsabgeordneten Martin Lucke (CDU) und Tülay Durdu (SPD) mit ihrem Applaus bei der Geburtstagsmatinee anschlossen.

20 Jahre Engagement

Wie in Rösrath die erste Bürgerstiftung geboren wurde

Von

Guido Wagner

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Bei Musik vom Quartett „Wendehammer“sowie Häppchen und Getränken der neuen Schlossgastronomie „Üül“ gibt's dann reichlich Gelegenheit für gute Gespräche und bestimmt auch wieder die eine oder andere neue Idee für die Arbeit der Bürgerstiftung Rösrath.